Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 5. (Budapest, 2010)

Recenziók

Resümee 541 Zwecke in Anspruch nehmen. Für die Mehrheit blieb nur die Welt der Kneipen, Bistros, Cafés und kleinen Gaststätten, die die quantitative Versorgung sicherstellte und sich nur langsam veränderte. Eine Weiterentwicklung wurde nur durch das Auftreten des Fremdenverkehrs (Tourismus) als Aspekt mit Schlüsselbedeutung gewährleistet. ZSUZSA FRISNYÁK Leben ohne Telefon. Telefonbenutzung in der Ära Kádár Im sozialistischen Ungarn wurde das Telefon nicht als produktives Arbeitsmittel betrachtet, sondern vielmehr als Instrument der Machtausübung. Für die Telekommunikation wurde in der Ära Kádár in Ungarn nur etwa halb so viel ausgegeben, wie - gemäß den internationalen Erfahrungen — für dieses Mittel notwendig gewesen wäre. Im Jahre 1955 lag die Dichte der ungarischen Telefonanschlüsse bei 70 Prozent des europäischen Durchschnitts, 1986 waren es nur mehr 50 Prozent. Der Mangel an Telefonen dauerte in Ungarn von 1950 bis zum Anfang der 1990er Jahre. Die räumliche Verteilung und das Niveau der Telekommunikationsdienstle istungen schwankten je nach Gebiet. Auf die ungarische Provinz, die von acht Millionen Personen bewohnt wurde, entfielen in etwa so viele Telefonanschlüsse, wie auf die Hauptstadt mit ihren zwei Millionen Einwohnern. Bezüglich der Dichte der Telefonanschlüsse wurde Budapest in den letzten Jahren der Ära Kádár sogar von Moskau überholt. Auch innerhalb der Hauptstadt gab es große Unterschiede hinsichtlich der Versorgung mit Telefonen. Die inneren Bezirke verfügten über eine relativ hohe Anschlussdichte, in den Außenbezirken entfielen hingegen nur sechs bis zehn Anschlüsse auf einhundert Einwohner. Die Dichte des Telefonnetzes bzw. der Telefonanschlüsse in den bevölkerungsreichsten ungarischen Provinzstädten kann nicht mit derjenigen in Budapest verglichen werden. 1985 gab es in den 108 Provinzstädten (mit einer Gesamtbevölkerung von 3,9 Millionen Personen) nur 263 000 Hauptanschlüsse. Hinsichtlich der Hauptanschlüsse in Wohnungen stand Miskolc an der Spitze der Rangliste der Provinzstädte (25 000 Wohnungstelefone), abgeschlagen folgten Pécs, Deb­recen, Szeged und Győr. Hinsichtlich der Zahl der Anschlüsse, die auf 100

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