Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 5. (Budapest, 2010)
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538 Resümee sowie die architektonischen Interventionen (ein Hotel, Geschäfte, später das Gebäude der städtischen Behörde) zerstörten die historischen Strukturen. Die selbständige kleine Gemeinde Vagvecse (Veca) wurde im Jahre 1960 zu einem Teil von Vágsellye. Mit Blick auf das Unternehmen Duslo Sal’a entschied die Staatsverwaltung, die Gemeinde solle mit Vágsellye eine Verwaltungseinheit bilden. Aus der kleinen Gemeinde wurde so eine neue Vorstadt. Die Investitionen veränderten das Stadtbild und die urbanistische Einheit auf radikale Weise: Es wurden Wohnsiedlungen errichtet, die mehrere tausend Wohneinheiten umfassten, und die alten Straßenreihen wurden abgerissen. Die Stadtentwicklung hatte aber auch positive Seiten, beispielsweise den Ausbau des öffentlichen Dienstleistungsnetzes, die Beschleunigung des Ausbaus der städtischen Infrastruktur, die Modernisierung der öffentlichen Beleuchtung und des Straßennetzes usw. Aber auch heute noch sucht die Stadt immer noch nach einer neuen Identität. BARNABÁS VAJDA Dunaszerdahely (Dunajská Streda) - einzelne Aspekte der Entwicklung einer tschechoslowakischen Stadt in den 1950er und 1960er Jahren Die sozialistische Stadtentwicklung in der Tschechoslowakei kann im Falle von Dunaszerdahely als ambivalent bezeichnet werden, da die an politischen und wirtschaftlichen Aspekten orientierten Entscheidungen die urbanistische Entwicklung der Stadt vollkommen in den Hintergrund drängten. Auch in dieser Stadt entstanden Provinzstadt-Wohnsiedlungen, während - neben den intensiven Wirkungen der früheren gesellschaftlichen Hauptprozesse - das Fehlen einer wirklichen Stadtentwicklung und die entstandenen Schäden kaum auffielen. Wenn wir uns vor Augen führen, in welchem beträchtlichen Maße es in Dunaszerdahely zu einem Austausch der Bevölkerung kam, wenn wir beachten, wie stark die Migration vom Land in die Stadt war, und wenn wir außerdem berücksichtigen, welche tatsächliche Modemisierungswirkung die erstellten Bauten hatten, dann wird verständlich, warum die Schäden im Stadtbild gegenüber den kurzfristigen, greifbaren Gewinnen (schönere Häuser, bessere Ställe, innerstädtische Wohnsiedlungen usw.) verblassten.