Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 5. (Budapest, 2010)

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Resümee 537 ISTVÁN GAUCSÍK Die Auswirkung der Industrialisierung auf die Stadt Vágsellye (Sal’a). Ein Beispiel fur sozialistische Stadtplanung in der Südslowakei Die Untersuchung beabsichtigt, am Beispiel der Industriestadt Vágsellye aufzuzeigen, wie sich die sozialistische Wirtschaftsentwicklung und Städtepolitik nach 1948 in der landwirtschaftlich geprägten Südslowakei auf die Vorstellungen über Urbanistik und Stadtgestaltung, auf die verwirklichten Projekte und auf ihre Wirkungen auf die bebaute bzw. bewohnte Umgebung auswirkten. In Vágsellye, das früher vor allem eine Siedlung war, die Funktionen in Handel und Verwaltung ausübte, wurde im Jahre 1958 einer der größten Betriebe der chemischen Industrie in der Slowakei, nämlich das Unternehmen Duslo Sal’a, errichtet. Mit dem Aufbau des Betriebs entwickelte sich die einstige Kleinstadt im Jahre 1962 zu einer der bedeutendsten sozialistischen Industriestädte in der Slowakei. Die Schaffung dieses Zentrums der Chemieindustrie hatte allerdings nicht nur wirtschaftliche und soziale Folgen, sondern auch urbanistische, demographische, ethnische und kulturelle Konsequenzen. Einführend werden in der Studie die wichtigsten Merkmale der slowakischen Industrialisierung und der Entwicklung der chemischen Industrie vorgestellt. Gemäß den in den slowakischen Wirtschaftskonzeptionen formulierten Erwartungen sollte dielndustrialisierung die wirtschaftliche Zurückgebliebenheit des Landes überwinden sowie den Anstieg des Volkseinkommens und des Lebensstandards sicherstellen. Der Verfasser zeigt in seiner Untersuchung die - im engeren Sinne verstandenen - Stadtordnungs- und Planungsvorstellungen der Jahre von 1958 bis 1980 auf. Dabei legt er besonderes Gewicht auf die Konzeptionen, die sich mit dem Bau der ersten Wohnanlagen in Vágsellye und mit der Ausgestaltung des zentralen Platzes beschäftigten. Die zentralen alten Gebäude des Ortes, die in ihrer überwiegenden Mehrzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet worden waren und nur über das Erdgeschoss mit Geschäfts-undWohnräumen verfügten, wurdenalsgesundheitsschädlichbeurteilt und ihr Abriss für begründet erachtet. (Gesichtspunkte des Denkmalschutzes rückten damals völlig in den Hintergrund.) In den ideologisch begründeten Stadtordnungsplänen verursachte der historisch entstandene Hauptplatz wegen seiner geringen Größe und wegen seiner Bebauung ständige Probleme. Die höheren Bauwerke (Wohnanlagen) auf dem Hauptplatz und in seiner Umgebung

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