Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)

Recenziók

Resümee 459 während der spätmittelalterlichen Fronleichnam- und Lustrationsprozessionen eine bedeutsame Rolle spielte, stand ebenfalls in diesem Bereich. KATALIN ÉDER Marktflecken und Pfarrkirchen im mittelalterlichen Hegyalja-Gebiet Erster Schritt der Studie ist die Bestimmung des Hegyalja-Gebietes als Landschaft und der Gruppe von Marktflecken am Fuße des Tokajer Berges. Um die Raumstruktur der Marktflecken des Hegyalja-Gebietes vorzustellen, habe ich, neben den schriftlichen Quellen und mit diesen verbunden, auch die Ergebnisse der Archäologie berücksichtigt, um durch die gegenseitige Ergänzung - in Abhängigkeit von den Quellen - ein vollständigeres Bild zeichnen zu können. Die Schauplätze des religiösen Lebens einer Siedlung konzentrierten sich wahrscheinlich auf einen oder mehrere Punkte. In den von uns untersuchten Orten war der primäre Knotenpunkt im religiösen Leben bzw. der Platz Nummer 1 des religiösen Lebens die Pfarrkirche. Neben der Kirche befasse ich mich auch mit der Raumstruktur der übrigen bekannten kirchlichen Gebäude der Gemeinde, wobei ich letztere als eine Art sekundären religiösen Raum interpretiere. Die Rolle der sekundären religiösen Plätze erfüllten wohl Klöster und Spitale. Im Bereich des Untersuchungsgebietes sind uns in den neun Siedlungen an fünf Orten Angaben über ein oder mehrere Klöster bekannt. Unter den schriftlichen Quellen, die sich auf die Pfarrkirchen der Marktflecken beziehen, sind die päpstlichen Zehntregister (aus den Jahren von 1332 bis 1335) die wichtigsten. Hier ist die Frage herausragend, ob die jeweiligen Siedlungen darin in Erscheinung treten. Vier der Siedlungen sind in den Zehntverzeichnissen nicht aufgeführt: Sárospatak, Sátoraljaújhely, Tarcal und Tokaj. Gemäß meinen Forschungen waren diese Pfarreien steuerbefreit (exempt) und wurden daher in den Verzeichnissen nicht aufgeführt. In der Zeit, als es zur besonders intensiven Gründung von Marktflecken kam, also im 15. Jahrhundert, können die erfolgten Veränderungen und die grundrissmäßigen Umgestaltungen der Kirchen mit der Andrén-Methode verbunden werden. Aufgrund des Ergebnisses dieser Untersuchung kamen im Hegyalja-Gebiet Ende des 14. Jahrhunderts nach den Siedlungen, die den oppidum-Status erhielten, infolge des Weinhandels kleinere Marktflecken zustande. Aufgrund dieser Entwicklung wurden in ihrer Mehrzahl sehr niveauvolle neue Pfarrkirchen errichtet. Zur Kontrolle habe ich versucht, die Pfarrkirchen der Marktflecken im Hegyalja-Gebiet mit denjenigen der freien Königsstädte zu vergleichen. Hierbei

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