Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)
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458 Resümee TAMÁS FEDELES Stadt am Fuße des Mecseker Gebirges. Die mittelalterliche Stadtstruktur und Raumnutzung von Fünfkirchen (Pécs) Die mittelalterliche Stadt Fünfkirchen befindet sich auf dem Gebiet des frühchristlichen Gräberfeldes Sopianae. Der Grundriss der mittelalterlichen Stadt ergibt ein regelmäßiges Quadrat, dessen durch die Stadtmauer eingegrenzte Ausdehnung etwa 69 Hektar ausmachte. Das Straßennetz von Fünfkirchen richtete sich an zwei Hauptstraßen aus, die sich schnitten. Die beiden Straßen, die zu den Stadttoren führten, hatten eine Nord-Süd- und eine Ost-West-Ausrichtung. Im Schnittpunkt der beiden Routen entstand der Hauptplatz. Von den 15 bekannten mittelalterlichen Straßennamen von Fünfkirchen können wir nur einige genau lokalisieren, so z.B. die Straße des Heiligen Franziskus. Natürlicherweise bildete das Gebiet der späteren Bischofsburg - an der nordwestlichen Ecke der Siedlung - und seine Umgebung den chronologisch ersterwähnten und zugleich wichtigsten Teil der Stadt. Durch die Ergebnisse der jüngsten archäologischen Grabungen wurde belegt, dass der wohl früheste bürgerliche Stadtteil neben dem Bischofssitz entstanden war. Die in der spätrömischen Zeit errichtete Kirche (cella septichora) wurde bis in die Jahre 1241/1242 genutzt, möglicherweise fand sie zunächst auch Verwendung als Bischofskirche. Später wurde sie eine Pfarrkirche, zu der die in südlicher Richtung liegende Siedlung gehörte. Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts wurden die Wohnungen, Häuser und Landhäuser der Domherren in der Nähe der Kathedrale errichtet. Der östlich vom Dom angelegte neue Stadtteil bevölkerte sich ziemlich schnell. Deswegen wurde hier eine neue Pfarrei zur Ehre des Apostels Bartholomäus des Heiligen gegründet. Die neue Kirche wurde zur Hauptpfarrei der Stadt. Ein anderes Stadtviertel lässt sich um die Pfarrkirche des Heiligen Benedikts, die einst in der Nähe des südlichen Stadttors gestanden hatte, nachweisen. Es kann auch vemiutet werden, dass die Stephanskapelle im Mittelpunkt des südlich von der Bischofsburg liegenden Stadtteils stand. Bei der Darstellung der mittelalterlichen Stadttopographie dürfen wir auch die Mendikanten nicht außer Acht lassen. In Fünfkirchen ließen sich nämlich vier Bettelorden nieder. Die Franziskaner errichteten ihre Kirche und Klosteranlage neben dem westlichen Stadttor. Die Dominikaner und Karmeliten gründeten ihre Klöster im südlichen Teil der Stadt. Interessanterweise lag ein auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr bedeutendes Stadtviertel außerhalb der Stadtmauern. Die Bedeutung dieses Siedlungsteils zeigt sich auch durch die dort gelegenen kirchlichen Einrichtungen. Die Allerheiligen geweihte Pfarrkirche stand in der Mitte der Vorstadt, neben ihr siedelten sich die Augustinereremiten und die Dominikanerinnen an. Die Corpus-Christi-Kapelle, die