Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)
Resümee
und handwerklicher Beschäftigung immer stärker zu einer Handelsstadt wurde. Dabei wird die Zusammensetzung der Wirtschaftselite der Stadt untersucht. Erfasst wurden zunächst die Personen mit den größten Immobilienvermögen, anschließend wurde die Stadtelite hinsichtlich der wichtigsten Beschäftigungszweige analysiert. Die Studie stellt fest, dass während des untersuchten halben Jahrhundertes in Nagykanizsa zunehmend die Kaufleute stets in die wichtigsten Positionen gelangten. Immer öfter stiegen Handelstreibende zu bestimmenden Persönlichkeiten der örtlichen Politik auf. Ebenfalls untersucht wurde die Veränderung der Eigentumsverhältnisse der inneren Gebiete der Stadt. Die Gebäude in der Stadtmitte gelangten mehr und mehr in die Hände der Kaufmannsschicht. Ein wichtiges Element der Arbeit ist die Analyse der Wirtschaftsaktivitäten der Juden. Ab den 1770er Jahren erlangten Juden - mit Unterstützung der Gutsherren - eine stets wachsende Bedeutung in der Stadt. Sie konnten in der Zeit der Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich die sich bietenden wirtschaftlichen Chancen nutzen und erlebten einen Aufstieg. An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert finden sich unter den jüdischen Händlern von Nagykanizsa bereits Familien, die - auch im Verhältnis zur Habsburgermonarchie über eine hohe Finanzkraft und ausgedehnte familiäre und wirtschaftliche Netzwerke verfugten. PÉTER TÓTH „Civitas Jasonica". Eigenarten der Städteentwicklung im mittelalterlichen Jazygien (Jászság) Laut traditioneller Auffassung ließen sich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließen die die ursprünglich aus der Schwarzmeerregion stemmenden Jazygen zusammen mit den Kumanen in einem als Jászság bezeichneten Gebiet in Ungarn nieder. Die neueren Forschungen aber haben aufgrund der Quellen eine spätere Ansiedlung für wahrscheinlich gehalten. Es ist ebenfalls bekannt, dass die Jazygen militärische Aufgaben versehen haben. Es hängt offenkundig mit dieser Tatsache zusammen, dass sie sich auf königlichen Ländereien niedergelassen haben, und ihre führenden Männer - sogenannten Kapitäne - für die Erfüllung der militärischen Aufgaben die sog. königliche Kleinnutznießung besaßen. Ausgehend von gewissen Parametern (Bevölkerungszahl, Siedlungsstruktur, Erscheinen der Bettlerordnung usw.) können wir folgern, dass sich im späten Mittelalter ein Teil der Siedlungen (Berény, Ágó, Árokszállás, Apáti, Kisér, eventuell Fényszaru) zu Marktflecken entwickelten. Diese Siedlungen verfugten aber über