Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 3. (Budapest, 2008)
Resümee
Mit Hilfe seiner Reisen zu Freunden, seiner Korrespondenz, sowie der im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit entstandenen Dokumente werde ich sein „persönliches Netzwerk" vorstellen, dessen wichtigste Gruppen die folgenden sind: 1. die Aristokraten (Ferenc Nyáry, Zsigmond Balassa) 2. die Händler-Genossen (aus Nagyszombat wie z.B. Ambrus Sánta, aus anderen Städten wie z.B. Ferenc Mező aus Gyula, Benedek Bornemisza aus Miskolc) 3. Leibeigenen, Einzelhändler, Soldaten aus der Gegend (der Verwalter von Jókő, János Borsi aus Kajál) Das wichtigste Ziel der Kontakte war das Organisieren der Handelstätigkeit sowie die Verteilung der damit verbundenen Informationen. Durch die Skizzierung des Netzwerks der Verbindungen und der inhaltlichen Auswertung der Informationen wird klar, welche hierarchischen Verhältnisse innerhalb des als wichtigste Garantie der erfolgreichen Tätigkeit dienenden Netzwerks existiert haben. JUDIT BALOGH Die Entstehung der städtischen Elite von Székelyudvarhely an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert Die Studie versucht jenen Prozess zu schildern, während dessen in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. die städtische Bevölkerung von Székelyudvarhely (Odorheiu-Secuiesc, R.) und primär die städtische Elite entstanden, wodurch Székelyudvarhely langfristig geprägt wurde. Die Grundlage der Untersuchungen bilden die auf Udvarhely bezogenen Kapitel der Gerichtsakten der Szeklergebiete. Durch den Vergleich der auch früher bekannten Steuerlisten und der Namenszeilen der Lustra-Verzeichnisse mit den Gerichtsprozessen kann die Gesellschaft, der Kreis der Amtsträger, die geographische Lage der Wohnorte der Elite und ihre Position im Bereich der Stadt ermittelt werden. Aus den Prozessen geht darüber hinaus auch hervor, welchen Beschäftigungen die einzelnen Mitglieder der Elite nachgingen und welche gesellschaftliche Stellung sie besaßen. Auf dieser Grundlage kann als ein außerordentlich spannendes Ergebnis angesehen werden, dass ein großer Teil der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstehenden Elite zu derselben Gruppe der Szekler angehörte, die man als die „Leibeignen des Fürsten" zu bezeichnen pflegte. In dieser Zeit ist auch das Straßennetz der Stadt entstanden. Die Mitglieder der Elite besaßen fast ausnahmslos Schankrechte und auch bedeutende Kontakte zu den Sachsen. Die Daten der Erbschaftsprozesse zeigen, dass die materielle Potenz der Einwohner von Székelyudvarhely (primär der Elite) über das Vermögen eines großen Teils der