Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)
Resümee
Zuständigkeitsbereiche der Versammlung bzw. die Forderung nach einem neuen, die volle Autonomie sichernden hauptstädtischen Gesetz eine wichtige Rolle. Die späteren hauptstädtischen Gesetze (1930, 1934) engten aber die Rechte der Stadtverordneten weiter ein und schränkten den Handlungsraum der Opposition ein. Die Wahlen nach diesen Gesetzen und die so genannten Judengesetze führten zu einer allmählichen Schwächung der Position der Sozialdemokraten im Rathaus. Die Abgeordneten der Partei setzten sich im Sinne ihres 1924 erarbeiteten und zu Beginn der 1930er Jahre neu gestalteten gemeindepolitischen Programms in fast jedem Bereich und in fast jedem Forum ein. Ihre bedeutendsten Ergebnisse konnten sie in der Sozialpolitik (Menschenschutz, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot) erreichen. Um die Wende 1944/1945 entstand eine neue Situation für die MSZDP. Sic konnte als zweitgrößte Regierungspartei der Provisorischen Nationalversammlung am Wiederaufbau der Hauptstadt teilnehmen. Sie übernahm bedeutende Positionen in der Stadtregierung und in der Verwaltung und verfugte über einen wesentlich größeren Einfluss auf die Stadtverwaltung, als er ihr gemäß der Zahl ihrer Sitze in der Abgeordnetcnversammlung und in den Fachausschüssen zustand. Die sozialdemokratischen Abgeordneten nutzten die ihnen anvertraute Macht gut und erreichten beachtenswerte Erfolge in der praktischen Gemeindepolitik. Im letzten Jahr der Koalitionsführung der Stadt ließen jedoch die alltäglichen politischen Querelen, Intrigen und personellen Probleme die sachliche Arbeit in den Hintergrund treten. Die sozialdemokratische Fraktion beschäftigte sich in erster Linie mit der Zusammenwirkung mit den Kommunisten bzw. der Fusion der zwei Parteien. Die fast ein Vierteljahrhundert währende Tätigkeit der ungarischen Sozialdemokratie im Rathaus endete im Wesentlichen mit der sogenannten Vereinigung der beiden Arbeiterparteien. Auf der Generalversammlung vom 23. Juni 1948 war die bereits gründlich gesäuberte Mitgliedschaft der ehemaligen Parteifraktion als Teil der Budapester Stadtverordnetenfraktion der Partei der Ungarischen Werktätigen anwesend. LAURA UMBRAI Die Geschichte des kommunalen Kleinwohnungsbaus in Budapest (1937-1948) Um den Wohnungsmarkt zu schützen bzw. die Privattätigkeit zu fördern, beseitigte der Staat zu Beginn der dreißiger Jahre allmählich das System der Wohnraumbewirtschaftung, das die Bewohner schützte und die Mieten künstlich niedrig hielt. Danach häuften sich die Räumungen in einem nie gekannten Maß und im ganzen Budapest vermehrte sich die Zahl der Elendsviertel. Die Wohnungssituation in der Hauptstadt