Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)

Resümee

bauten Stadtgebiets; die Gruppe der Verwaltungsgebäude seiner im romantischen Stil gebauten Anlage steht heute noch. Das neue große kommunale Gaswerk wurde 1910-13 im Norden von Buda, in Óbuda errichtet. Sein charakteristisches architekto­nisches Element ist die aus vier Bauten bestehende Turmgruppe, eines der exemplari­schen Werke der ungarischen Industriearchitektur. Außerdem blieben zahlreiche weitere Gebäude der Anlage erhalten, die in der Übergangsperiode zwischen dem His­torismus und der modernen Industriearchitektur entstanden. Die zwei als integraler Teil des Gaswerkes gebauten Wohnsiedlungcn blieben ebenso bestehen: die Villen der Beamten bzw. die Arbeitersiedlung mit den Reihenhäusern. Heute stehen alle unter Denkmalschutz. MIKLÓS MELEGA Das Modernisierungsprogramm Steinamangers (Szombathelys), einer mittelgroßen Provinzstadt ( 1895-1902) Stcinamanger (Szombathely) durchlief im Dualismus eine imponierende Entwic­klung. Seine Bevölkerung verfünffachte sich von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg und die ehemalige kleine Provinzstadt wurde zur fünftgrößten Siedlung in Transdanubien, zu einem verkehrsreichen Eisenbahnknotenpunkt bzw. Handels- und Industriezentrum. Die wachsende Bevölkerungsdichte, die sich verschlechternde Lage des öffent­lichen Gesundheitswesens und die wachsenden Ansprüche des Bürgertums an Be­quemlichkeit und Hygiene machten am Ende des 19. Jahrhunderts den Ausbau von modernen Infrastruktureinrichtungen und Kommunalwcrkcn notwendig. Diese Dienstleistungen (Gaswerk, Elektrizitätswerk) wurden bis zu den 1890er Jahren als Privatinitiativen in Form von Aktiengesellschaften errichtet, denn die Stadt Iii h rung wollte den Ausbau der Kommunalwcrkc nicht selbst übernehmen. Eine grundlegende Neuorientierung erfolgte nach 1895, als Gyula Ehen Bürgermeister wurde. Der her­vorragende Fachmann, Theoretiker und Pragmatiker betrachtete die Verbesserung der Umstände des öffentlichen Gesundheitswesens und die Errichtung eines modernen Steinamanger als Hauptziel. Seine Reformpläne wurden 1897 in dem Band „Die mo­derne Stadt" veröffentlicht, der als Auftakt zur ungarischen Stadtcntwick­lungs-Literatur gilt. In seiner Amtszeit organisierte die Stadt die Dienstleistungen bc­wusst und betrachtete den Betrieb der öffentlichen Versorgungsanlagen als behördliche Aufgabe. Auf die Ergebnisse der vorangegangenen Epoche autbauend krönte die Tätigkeit von Gyula Ehen als Bürgermeister die infrastrukturelle Entwicklung der Stadt. Bis zur

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