Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)

Resümee

Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Netz der öffentlichen Versorgungsein­richtungen, die die Basis der modernen städtischen Lebensform bedeuten, vollständig ausgebaut. Die öffentliche Gas- und elektrische Beleuchtung, die öffentlichen Ver­kehrsmittel: der Omnibus und die elektrische Bahn, die Wasserversorgung und die Ka­nalisation bzw. die festen Straßenbeläge ergaben eine komplexe städtische Infrastruktur, die nach ungarischen Maßstäben als selten galt. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Steinamanger zu einer ungarischen Stadt mit fortschrittlichster technischer Infrastruktur. Ihre Anlagen wurden mit den modernsten Methoden der zeitgenössischen Ingenieurwissenschaft errichtet, be­stimmte Teile werden heute noch benutzt. Neben dem hohen technischen Niveau war beispielhaft, dass die Versorgungseinrichtungen das gesamte Gebiet der Siedlung ver­netzten und im Besitz und Betrieb der Stadt waren. Das mustergültige Infrastrukturen­twicklungsprogramm gab anderen ungarischen Städten ein Beispiel auf dem Weg zur Modernisierung. Die Innovationstätigkeit Steinamangers hatte eine Wirkung auf die Gesamtheit der ungarischen Städte. PÉTER KALOCSAI Stadtverkehr - Netz - öffentlicher Verkehr in Westungarn Ödenburg (Sopron) und Steinamanger (Szombathely) zwischen 1867 und 1914 Neben den Fußgängern und Reitern spielten im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Fuhrwerke und die Fahrräder im Stadtverkehr von Steinamangcr (Szombathely) und Ödenburg (Sopron) eine wichtige Rolle. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erschienen auf den Straßen dieser Siedlungen die motorisierten Verkehrsmittel: Straßenbahnen, Autos, Motorräder und Lastkraftwagen. Durch die Modernisierung wurden die Fuhrwerke, wenn auch langsam, von den motorisierten Verkehrsmitteln abgelöst. Zu Beginn der Epoche wurde der Stadtverkehr noch kaum geregelt. Die Fahrzeuge verkehrten aufgrund des Prinzips „Fahr links, überhol rechts!". Die Ge­meinderätc versuchten, die einzelnen Segmente des Nahverkehrs in Satzungen (Fia­ker-, Omnibus-, Fahrradsatzung usw.) zu regeln. Die Beleuchtung der Fahrzeuge bei Dunkelheit wurde vorgeschrieben, cs wurde verboten, die Fuhrwerke ohne Aufsicht stehen zu lassen usw. In beiden Städten erschienen bereits im 19. Jahrhundert - als lo­kale Initiativen - auch die ersten Verkehrszeichen („Fahr langsam!", ein Geschwin­digkeitsverbot). Was die Dienstleistungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs betrifft, gehörten diese beiden urbanisierten Städte mit relativ geringer Bevölkerung im Ungarn des Du­alismus zur Spitzengruppe. In vielen bedeutenderen Städten-z. B. in den mit Munizi-

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