Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)

Resümee

Die gesellschaftliche Einbettung des Telefons blieb trotz seiner sich vergrößernden Basis auf einem äußerst niedrigen Niveau, 1910 waren kaum 2,1 % der Bevölkerung Teilnehmer. Die Verbreitung des Telefons ist also der räumliche Abdruck eines gesellschaftlichen Vorgangs. SÁNDOR BÉKÉSI Urbane Mobilität im Netzwerk. Zur Entstehung des öffentliches Linienverkehrs im Wien der Gründerzeit Die umfassende technische Vernetzung der Stadt seit Mitte des 19. Jahrhunderts mani­festierte sich unter anderem im massiven Ausbau öffentlicher Verkehrssysteme. Der vorliegende Beitrag behandelt die Bedeutung des Netzwerks in diesem Prozeß vor al­lem als technisches Sachsystem, aber auch als Leitmetapher der Urbanisierung am Beispiel Wiens. Zum einen werden städtische Verkehrsnetze theoretisch auf ihre qua­litativen Eigenschaften hin untersucht und sodann ihre praktischen Realisierungsfor­men in Hinblick auf Mobilitätsmöglichkeiten und Stadtentwicklung thematisiert. Dabei zeigt sich, daß der oft eng bzw. uniform postulierte Zusammenhang zwischen Großstadtwerdung und Verkehrsentwicklung für die Geschichte Wiens bis nach 1900 relativiert werden muß. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird eine Periodisicrung der Stadtgeschichtc der letzten eineinhalb Jahrhunderte vorgeschlagen, der die Ver­kehrsentwicklung zugrundeliegt: So gelangen wir von der Pferdeomnibusstadt, basie­rend auf dem ersten Massenvcrkehrsmittel, über die sog. Pferdebahn- und Omnibusstadt bzw. später die Straßenbahn- und Fahrradstadt letztlich zur U-Bahn-, Schnellbahn- und Automobilstadt der Gegenwart. Schließlich wird anhand zweier quantitativer Parameter wie Netzlänge und Fahrleistung die Entwicklung des öffent­lichen Verkehrsangebots in Wien analysiert. Sichtbar werden auf diese Weise sowohl Leistungen wie Defizite im Verkehrswesen der franzisko-josephinischen Ära.

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