Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)

Resümee

ZSUZSA FRISNYÁK Die räumliche Verbreitung des Telefons in Budapest (1881-1912) Primäre Informationsquellen über die räumliche Verbreitung des Telefons als Innova­tion sind Teilnehmcrlisten und Telefonbücher. Die Verfasserin möchte die Merkmale der räumlichen Ausbreitung des Budapester Telefonnetzes in der frühesten Periode (1881-1885) bzw. drei Jahrzehnte später (1912) beschreiben. Die ersten Jahre der räumlichen Verbreitung des Telefons in der Hauptstadt las­sen sich mit zwei Begriffen (Anhäufung und Verdichtung) charakterisieren. Anhäu­fung ist die Konzentration der Telcfonstationen im Verhältnis zu ihrem Umfeld und die zeitliche Erhöhung ihrer Anzahl im jeweiligen Mikrogebiet. Der Terminus be­schreibt die Verbreitung in der nächsten Umgebung. Verdichtung bedeutet das Zusam­mentreffen der Mikrogcbietc. Die Verbreitung des Telefons zeigt keine räumliche Gleichmäßigkeit. Sie hat keine radiale Struktur, kein Zentrum, aber eine Verbreitungs­richtung. Das ist eine eher nördliche und nordöstliche als südliche, südöstliche Richt­ung. In dieser frühen Periode bildet die Achse der Hatvaner Straße und der Kerepeser Straße eine unsichtbare Feldlinic. Das Gebiet zwischen der Hatvaner Straße und der Szechcnyi-Straßc beherrschte den Lebensbereich der an der Tclefonnutzung interes­sierten Bürger. Darin können wir auch die bereits mehrere Jahrzehnte lange Wirkung der Kettenbrücke auf die Stadtstruktur entdecken. Das Telefon verbreitete sich im mo­dernsten Urbanen Teil der Hauptstadt, denn hier existierten diejenigen Netze sozialer Beziehungen, deren Mitglieder den Fernsprecher nutzten und dessen Vorteile schätzten. 1912 war der Fernsprecher dann eine Komponente des infrastrukturellen Hinter­grunds des hauptstädtischen Geschäftslebens, die jedoch nicht lebensnotwendig war. Je größer die Entfernung von der Verkehrsachse des jeweiligen Kreises bzw. vom Ge­biet zwischen der Donau und dem Großen Ring war, desto weniger Firmen verfügten über einen Telcfonanschluss. Die Ausbreitung der Telefonanschlüsse in nördlicher, nordöstlicher Richtung ist auch 1912 noch zu beobachten. In der Entwicklung der Bu­daer Seite kann die Wirkung des Telefons immer noch nicht nachgewiesen werden. Die Bedeutung des Telefons in der Überbrückung von größeren Entfernungen - des­wegen auch in der Erweiterung der Stadtgrenzen - ist ebenfalls geringfügig. 88% der Telefonstationen befanden sich in den Pester Bezirken der Hauptstadt. Die Telcfon­konzentration ist im Abschnitt des Theresienrings zwischen der Podmanidzky-Straße und der Andrassy-Straße am größten. Die Telcfondichte ist im Vergleich zur Bevölke­rungszahl an der Rakoczi-Straßc und der Andrassy-Straße am größten (mehr als 7 Sta­tionen auf hundert Bewohner).

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