Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Resümee

472 Resümee Reihen angeordneten Mühlen (in sogenannten Mühlenhäfen oder Mühlenstellungen) behinderten in besonderem Maße - vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - die sich belebende Flussschifffahrt. Auch die sich zur Zeit der Napoleonischen Kriege entfaltende Getreidekonjunktur erleichterte die Lösung der Frage nicht. Seit der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde daher versucht, die Situation der Schiffsmühlen teils mittels Maßnahmen der örtlichen bzw. städtischen Verwaltung, teils durch zentrale Verordnungen zu regeln (beispielsweise mit einer Regelung der Donauschifffahrt und der Platzierung der Schiffsmühlen irn Jahre 1814). Ziel meiner Untersuchung ist es aufzuzeigen, wie sich in der oben erwähnte Zeit­phase das Verhältnis zwischen Fluss, Schiffsmühlen und Schifffahrt in den größten, entlang der Donau gelegenen ungarischen Städten (in erster Linie in Preßburg/Pozsony, Raab/Győr, Komom/Komárom und Pest-Ofen-Altofen/ Pest-Buda-Obuda) entwickel­te. Ich hebe insbesondere die Situation der Schiffsmühlen in Pest, Ofen und Altofen hervor, da die Möglichkeiten, die Donau auf diese Art und Weise zu nutzen, aufgrund der Nähe der drei Städte bereits relativ frühzeitig beschränkt war, obwohl hier mehr­mals ihre Platzierung geregelt wurde. Die dichte Positionierung der Mühlen führte re­gelmäßig zu Unfällen, wobei sie sich nicht nur gegenseitig, sondern auch die Pest und Ofen verbindende Schiffsbrücke beschädigten. Darüber hinaus kündigte das Auftreten der wesentlich effektiveren Dampfmühlen gegen Ende unserer Epoche die spätere Zu- rückdrängung der Schiffsmühlen an. ANDRÁS VADAS Burggräben (Stadtgräben) und Wasserwirtschaft in den Städten des Mitteleuropas im Spätmittelalter Die die Burgen und Städte umgebenden, teilweise oder gänzlich künstlich angelegten Wassergräben bildeten wichtige Elemente der Verteidigung und der Verteidigungsfä­higkeit der jeweiligen Siedlungen. Darüber hinaus wurden die Wassergräben irn Mit­telalter und in der Frühen Neuzeit auch intensiv von der örtlichen Bevölkerung genutzt. Die Burggräben hatte mindestens zwei wichtige Funktionen irn Wirtschaftsleben der betreffenden Siedlungen, nämlich zum einen die teilweise Sicherstellung der Wasser­energie, zum anderen die Nutzung der Gewässer als Fischteiche. Die Studie untersucht, wie es in einzelnen ausgewählten Siedlungen dazu kam, dass entlang der Wassergräben Mühlen errichtet wurden, bzw. mit welchem zeitlichen Unterschied zur Errichtung der Befestigungen die Wasserenergie genutzt wurde. Wir verfugen allerdings nur über wenig Angaben über die Nutzung der Gewässer als Fisch­teich, und besonders wenig wissen wir über die Anfänge dieser Fischereitätigkeiten.

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