Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)
Resümee
466 Resümee ten Drittel des Jahrhunderts als wertlos betrachtet wurden, nutzte man auf vielfältige Weise. Diese Territorien spielten eine bedeutende Rolle bei der Ernährung der Armen, und Binsen, Schilf und Rohrkolben dienten als wichtige Baustoffe. Das Recht, diese Pflanzen zu einzubringen, wurde von den Städten nach dem Pachtsystem vergeben. Daneben verbargen die Sümpfe von Ofen wahrliche Schätze, nämlich Glaubersalz, das als universeller Grundstoff für Arzneimittel betrachtet wurde. Die Lage entlang der Donau bildete einen unumgänglichen Faktor irn Leben der drei Städte: Die Verwendung des Wassers, die städtischen Einnahmen aus der Wassemutzung, die Verteilung der Fischereirechte sowie die Verordnungen zur Verhinderung von Wasserverschmutzung bildeten bislang keinen Gegenstand der Forschung. Ebenso wenig Aufmerksamkeit haben auch die Vorschriften gefunden, die zum Schutz der Pflanzenwelt in den bebauten und in den unberührten Arealen erlassen wurden. Eine weitere interessante Frage ist, welchen Einfluss die natürlichen Gegebenheiten auf die Ausbreitung der Stadt hatten. Stellt man diese Themenkreise in einen weiteren Kontext, dann geben sie - über die Vermessung des ökologischen Fußabdrucks der Städte hinaus - beispielsweise Auskunft über die Ernährungs- oder Baugewohnheiten, aber auch über das Glaubensleben. Wir können nämlich die städtischen Heiligenfeiem, die in Zusammenhang mit dem Wetter, der Ernte und dem Weinbau gebracht werden können, als Zeichen des engen Zusammenlebens mit der natürlichen Umwelt verstehen, wir können aber auch auf die aus der Natur stammenden Wunderzeichen verweisen. Die „Harmonie“ von Mensch und Natur nach der Wiederbesiedlung fand irn letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ihr Ende, als das Wachstum der Bevölkerungszahl in den Städten und der zur Entwicklung der kulturell-wirtschaftlichen Hauptstadt führende Weg ein anderes Tempo diktierte. Dieser Prozess fand zwar mit unterschiedlicher Geschwindigkeit statt, die Führung jeder der Städte begann allerdings im Zeichen des allgemeinen Wohlergehens große Projekte zur Umgestaltung der natürlichen Umgebung. ÉVA GYULAI Wasser und Mühlen in Miskolc vom 15. bis 18. Jahrhundert Die Stadt Miskolc entwickelte sich entlang des im Bükk-Gebirges entspringenden, aus Diósgyőr über Miskolc in den Fluss Sajó fließenden Flusses Szinva und des sich mehrfach verzweigenden Baches Pece. Die beiden kleinen Flüsse am Fuße des Bükk-Gebirges, der durch Tapolca und Csaba fließende Bach Hejő beziehungsweise der durch Diósgyőr und Miskolc fließende Fluss Szinva, machten diese Mikroregion seit dem 14. Jahrhundert zu einem Zentrum des Mühlengewerbes, ln Miskolc waren irn