Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

14 Városok és természeti erőforrások Urkunden und einschlägige Akten der Frühneuzeit sein. Von großem Wert für die Forschung sind ab der Frühneuzeit aufgrund von diversen Knappheits- und Bedrohungssituationen überlieferte Karten und Pläne von Städten und ihrem Umland bzw. Einzugsgebiet. Sie lassen sich oft erst in Kenntnis der speziel­len Entstehungssituation und in Zusammenschau mit parallelen Schriftquellen decodieren. Ein materieller, ressourcenbezogener Zusammenhang ist durchaus öfter gegeben. Rohstoffe als Ressourcen für Städte a) Der größere Rahmen Bevor die konkrete Ressourcensituation einer Stadt untersucht werden kann, müssen die Rahmenbedingungen unter denen die Interaktionen zwischen Städ­tern und ihrem Umland stattfinden, reflektiert werden. Denn entgegen den idealtypischen Annahmen der Ringtheorie Johann Heinrich von Thünens und anderer Modelle sind die Bedingungen weder gleichförmig noch stabil. Hier wäre zum Beispiel an das Klima zu denken. Die Klimageschichtsforschung der letzten Jahre bzw. wenigen Jahrzehnte hat gezeigt, dass es irn Mittelalter und der frühen Neuzeit Klimaschwankungen gab.8 Denken wir nur an die so­genannte Kleine Eiszeit, die in den Phasen ihrer stärksten Ausprägung irn 16. und 18. Jahrhundert massive Auswirkungen in Form von Temperaturrückgang, vermehrtem Niederschlag und Hochwasser hatte.9 Dies hatte wiederum Aus­wirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion ebenso wie auf Transportmög­lichkeiten und Infrastrukturen. Darauf wird noch später zurückzukommen sein. Von großer Bedeutung für eine Analyse der Beziehungen ist weiters die To­pografie. Liegt die Stadt in einer Ebene, in hügeligem Gebiet oder gar in den Bergen? Wie sieht die Gewässertopografie aus? Ist ein schiffbarer Fluss vor­handen? Damit eng verknüpft ist die Frage nach Transportmöglichkeiten. Kön­nen vorhandene Bäche oder Flüsse zur Energiegewinnung (Mühlen!) genutzt werden? Was wächst in der Umgebung der Stadt? Gibt es Wälder zur Bau- und Energieholzgewinnung? Wie sieht es mit der Nahversorgung der Stadt mit Le­bensmitteln aus? Aus welcher Entfernung müssen diese herangebracht werden? Wie ist die Geologie und damit in enger Verbindung die Bodenqualität in der Umgebung? Davon hängt wesentlich ab, wie groß das agrarische Einzugsge­8 Glaser 2001, Pfister 1999. 9 Kiss 2011.

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