Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

12 Városok és természeti erőforrások verarbeitet werden, als „Inputs“ behandelt. Andererseits werden die im Zuge von individuellem und kollektivem Stoffwechsel entstehenden „Outputs“ wie Abfall, Fäkalien, Abwässer und Emissionen aller Art, die von der Stadt wieder an die Umwelt abgegeben werden, untersucht. Irn Fokus stehen also Stoffströ­me und deren Veränderung, aber auch Prozesse der „Kolonisierung der Natur“ durch die Stadt. Kolonisierung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Stadt zur Befriedigung ihrer Ressourcenbedürfnisse sowie zur Entsorgung des durchgesetzten Materials auf ihr näheres und weiteres Umland zurückgreift. Die Stadt mobilisiert Ressourcen für den sich in der Stadt vollziehenden Stoff­wechsel. Damit wird gleichzeitig in die Ökosysteme des Umlandes eingegrif­fen.3 Mit den Rohstoff entnahmen setzten Städte schon in der Vergangenheit einen mehr oder weniger großen Fußabdruck auf diese Versorgungslandschaften. Die Ressourcennutzung bedingte auch schon historisch immer wieder Übemutzug und Überausbeutung von Ressourcen mit den entsprechenden Konsequenzen der Degradation und Erosion von Böden, der Verschmutzung von Gewässern und Luft, der Abholzung von Wäldern ete. Ein interdisziplinäres Wiener For­scherteam hat die Überlegungen präzisiert und das Verhältnis von Stadt und Umwelt unter dem Leitbegriff „gesellschaftlicher Stoffwechsel“ gefasst.4 Diese Eingriffe und ihre Auswirkungen stehen wiederum irn Zentrum eines weiteren Ansatzes, nämlich dem Konzept des „ökologischen Fußabdmcks“.5 c) Ökologischer Fußabdruck Das Konzept des ökologischen Fußabdmcks ist weithin bekannt. Nach dem von William R. Rees und Mathis Wackemagel in den 1990er Jahren entwickel­ten Konzept6 geht es um die Berechnung jener Fläche, die notwendig ist, um den Lebensstil eines Menschen im Rahmen heutiger Produktionsbedingungen dauerhaft zu ermöglichen. Der ökologische Fußabdruck schließt sowohl die für die Erzeugung der Lebensmittel und Konsumprodukte notwendige Fläche wie auch die für die Entsorgung der Restprodukte des Stoffwechsels erforderli­che Fläche mit ein. Wer nun jemals mit mittelalterlichen Quellen gearbeitet hat weiß, dass das Material selten derart konsistent und vollständig ist, dass Quan­tifizierungen dieser Art sinnvoll erscheinen. Der Umwelthistoriker John Mc­3 Schott-Toyka-Seid 2008. Einleitung 14. p. 4 Fischer-Kowalski 1997. 5 Siehe dazu Hoffmann 2002. 6 Rees 1992; Wackernagel 1994.

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