Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 9. (Budapest, 2014)

Resümee

340 Resümee des aus dem deutschen Kulturkreis hervorgegangenen Magistrats die Normenordnung, die die Deutschen mit sich gebracht hatte, vorherrschend. Dementsprechend stimmte die Behandlungsweise gegenüber den Armen und Vagabunden sowie die institutioneile Ordnung in Bezug auf sie vollständig mit derjenigen der deutschen Städte überein. JANKA TEODÓRA NAGY „Verurteilt durch Richter und Rat der Stadt Makó...” Normenbefolgung und Normenbruch in der Volksrechtsprechung von Makó (1781-1821) Infolge historischer Ereignisse und der für die Region charakteristischen demogra­fischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen führte die Gemein­schaftsidentität, die im lokalen Prozess der für die Marktflecken der südlichen Großen Ungarischen Tiefebene typischen Verbürgerlichung entstanden war, zum Ende des 18. Jahrhunderts ein besonderes allgemeines Denken und eine spezifische Normen- und Werteordnung herbei, die als Teil der Entwicklung des reichen städtischen Rechtsle­bens betrachtet werden kann. Bis zum 18. Jahrhundert verschaffte sich auch Makó das Privileg, neben den klei­neren Strafangelegenheiten auch in einem Teil der privatrechtlichen Streitfälle, die im Kreise der Leibeigenen-Bauemschaft hervortraten, verfahren zu dürfen. Die entstande­ne Praxis, dass die Rechtsgeschäfte, die die Bürger untereinander abwickelten, aufge­zeichnet wurden, erhielt unter dem Aspekt der Wahrnehmung der Normen, die sich im Zuge der städtischen Jurisdiktion formierten und zur Geltung kamen, und der örtlichen Rechtspraxis eine entscheidende Bedeutung. Die vorliegende Studie beabsichtigt, auf der Grundlage der außerordentlich reich­haltigen Angaben der „Alltagsprotokolle” von Makó (1805-1882) die Aufmerksamkeit auf einen spezifischen Typus der Entwicklung des städtischen Rechts, auf die Rechts­entwicklung eines Marktfleckens im Süden der Großen Ungarischen Tiefebene, an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zu lenken. Unter Anwendung einer komplexen Anschauung, die den neusten Richtungen der Mikrogeschichtsschreibung nahe steht und für die Erforschung des Volksrechtslebens charakteristisch ist, untersucht sie die bunte und sich ständig verändernde und wandelnde Welt der einen Rechtsbezug auf­weisenden Normen in der städtischen Rechtspraxis von Makó.

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