Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 9. (Budapest, 2014)

Resümee

338 Resümee SÁNDOR PÁL-ANTAL Rechtsnormen hervormfende Konflikte in Marosvásárhely (deutsch: Neumarkt an der Mieresch) in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Der freie szeklerische Marktflecken Székelyvásárhely wurde im Jahre 1616 unter dem Namen Marosvásárhely zu einer freien Königsstadt. Die neuen Rechtsverhältnisse ge­währleisteten günstige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt und für die Entwicklung geordneterer und vorteilhafterer bürgerlicher Lebensumstän­de. Der organisatorische Aufbau der Stadt blieb allerdings auch nach einem halben Jahrhundert noch unverändert. Diese Situation löste nach einiger Zeit Spannungen aus und führte schließlich zum Ausbruch offener Konflikte. Das Ergebnis der Maßnahmen, die im Interesse der Lösung der im öffentlichen Leben der Stadt hervorgetretenen Kon­flikte ergriffen wurden, bildeten die in den Jahren 1672, 1676 und 1699 verabschiede­ten Rechtsvorschriften. Der Verfasser analysiert den Grund für die Konflikte im Spiegel dieser Normen. Wie aus den Vorschriften hervorgeht, hatte der Magistrat die jährlichen Neuwahlen nicht abgehalten, keine Rechenschaft über seine Tätigkeit abgelegt, bei der Erhebung und Eintreibung der Steuern Missbrauch getrieben, keine regelmäßigen Flur­neuaufteilungen durchgeführt und weitere Vergehen begangen. Zur Überwindung der Problemlage war in jedem einzelnen Fall ein Eingreifen oberer Behörden erforderlich. Der Ausgleich bzw. die Lösung der aufgeworfenen Fragen - wobei man sich sogar ge­zwungen sah, ein Strafverfahren einzuleiten - wurde bei jeder einzelnen Gelegenheiten in einer Rechtsvorschrift festgehalten. ANDREA FEHÉR „Die, die sich als Frau nach Männerhabitus kleidete und so lebte”. Gesellschaftlicher Rollentausch in Klausenburg (ungarisch: Kolozsvár) im 18. Jahrhundert: Der Prozess von András Ungvári In unserer Studie präsentieren wir die Geschichte einer Frau des 18. Jahrhunderts, die den Versuch unternahm, ihre eigene körperliche und gesellschaftliche Realität umzu­formen. Die Geschichte der Frau, sie sich selbst András Ungvári nannte, sich zu ihrem eigenen Geschlecht hingezogen fühlte und 1712 unter dem Vorwurf der Sodomie von

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