Ságvári Ágnes (szerk.): Budapest. Die Geschichte einer Hauptstadt (Budapest, 1974)

Dokumentensammlung

hervorzuheben. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausbaus von Institutionen zur Kinderbeaufsichtigung wie Kinderkrippen, Kindergärten und Horte. Infolge dieser Faktoren und durch die Zunahme der Geburtenzahl ist die Einwohnerzahl von Budapest, obwohl wegen der Wohnungsnot der Zuzug immer schwieriger wurde, von 1949 bis 1954 um 240 000 Personen (15 Prozent) gestiegen. Das war die größte Bevölkerungs­zunahme im hundertjährigen Bestehen der Stadt. Mit dieser Zunahme erreichte die Ein­wohnerzahl von Budapest bis 1952 den höchsten Vorkriegsstand, den sie ab 1952 über­schritt. Anfang 1957 war die Bevölkerung von Budapest, infolge der Auswanderungen auf den Stand der Jahre 1954/55 zurückgefallen. Seitdem ist die Bevölkerungsentwicklung gleich­mäßiger geworden und weist ein gemäßigteres Wachstumstempo auf. Zwischen 1960 und 1964 ist die natürliche Bevölkerungszunahme allmählich zurück­gegangen, und seitdem hält sie den jährlichen Stand von 16 000—17 000. ... Die Einwohnerzahl von Budapest, die gegenwärtig um weniger als 20 000 unter der Zweimillionengrenze liegt, wird wahrscheinlich noch dieses Jahr diese Grenze erreichen. Damit steht Budapest unter den europäischen Großstädten an achter Stelle und ist die größte Stadt des mittleren Donaubeckens. In der Umgebung von Budapest hat seit 1960 die Bevölkerung in rascherem Tempo zuge­nommen als in den vorherigen 11 Jahren. Die Einwohnerzahl der 64 Ortschaften, die durch den Regierungsbeschluß Nr. 1027/1960 als Umgebung Budapests bezeichnet werden, über­schreitet bereits die 400 000. Bemerkenswert ist, daß die jährliche Bevölkerungszunahme von 10 000 Personen 99 Prozent der Bevölkerungszunahme des Komitats Pest ausmacht. Um das Tempo der Bevölkerungszunahme in den Ortschaften um Budapest zu illustrieren, weisen wir daraufhin, daß zwischen den Jahren 1960 und 1965 die Bevölkerungszunahme in Budapest auf 1000 Bewohner gerechnet 78, in der Umgebung jedoch 187 Personen betrug. .. .Diese Konzentration wird — auf Grund der Vorausberechnung der Bevölkerungs­zahl — in den kommenden Planperioden weiter steigen. Eine Beschleunigung des Agglo­merationsprozesses ist überall in der Welt zu beobachten, ungünstig ist jedoch, daß die Bevölkerung von Budapest und Umgebung bis 1981 auf 25,4Prozent der Landesbevölkerung anwachsen wird. Daraus ergibt sich für die hauptstädtische Verwaltung zusammen mit dem Rat des Komitats Pest die Notwendigkeit, zur Entwicklung der Umgebung von Budapest, zur Ver­besserung der Lebensbedingungen und zur Angleichung des Versorgungsniveaus die not­wendigen Maßnahmen zu ergreifen. ... In bezug auf die zu erwartenden Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung müssen das Niveau des Beschäftigtengrades und die Lösung der speziellen Probleme der älteren Generation sowie der Jugendlichen im Auge behalten werden. In der Perspektive kann der Bedarf an Arbeitskräften nicht mit der lokalen Bevölkerung befriedigt werden. Deshalb ist auch weiterhin mit dem Zuzug aus der Provinz und den Pendelerscheinungen auf der gegenwärtigen Ebene zu rechnen. Außerdem erfordert die Lage der Arbeitskräfte in der Hauptstadt eine rationellere Einsetzung der Beschäftigten und die Erhöhung der Arbeitsproduktivität. Zur Beseitigung des Mangels an Facharbeitern ist die wirksame Zusammenarbeit der Abteilungen Arbeitswesen, Schulung und Planwirtschaft des Exekutivkomitees des Haupt-140

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