Ságvári Ágnes (szerk.): Budapest. Die Geschichte einer Hauptstadt (Budapest, 1974)

Die mittelalterlichen Schwesternstädte

Die mittelalterlichen Schwesternstädte (Vergleiche Dokumentenauswahl I—IV) Das heutige Budapest liegt annähernd in der Mitte des Karpatenbeckens, rechts und links der Donau. Der Strom bildet die Trennlinie zwischen dem seit vorgeschichtlicher Zeit bewaldeten, von Mittelgebirgen durchzogenen Westungarn und dem Flachland des linken Donauufers, wo bereits die Große Ungarische Tiefebene beginnt. Die breite Wasserstraße und die ihren Ufern folgenden Verkehrswege begünstigten diesen Schnittpunkt verschie­dener Geländeformation und verschiedener klimatischer und wirtschaftlicher Bedingungen, so daß sich das Gebiet geradezu für eine Besiedelung anbot. Verhältnismäßig früh ent­wickelten sich hier bereits kleine Umschlagplätze mit einem primitiven gegenseitigen Waren­austausch. Daß zwischen Buda und Pest mehrere von den Tälern der westlichen Hügel­landschaft her leicht zugängliche Furten durch die Donau führten, wie man sie nur weit nördlicher und südlicher wieder antraf, begünstigte die Ansiedlung. Als Rom das heutige Westungarn in den ersten Jahrzehnten unserer Zeitrechnung seinem Reich als Provinz Pannonien angliederte, zog sich der Limes die Donau entlang. In Óbuda, dem III. Stadtbezirk der heutigen Hauptstadt Ungarns, entstand ein Legions­lager, das bald danach mit der um die Garnison emporgewachsenen Bürgerstadt zur Haupt­stadt Aquincum der Provinz Pannonia Inferior erhoben wurde. Auch an der Wahl von Buda zur Residenz der mittelalterlichen ungarischen Könige war die günstige geographische Lage des Ortes maßgeblich beteiligt. Buda, Pest, Óbuda Die mittelalterliche Geschichte der Hauptstadt Budapest setzt sich aus dem geschichtlichen Entwicklungsgang der drei selbständigen Städte Buda, Pest und Óbuda zusammen. Da aber die Entwicklung der drei Nachbarstädte und der in ihrem Umkreis liegenden Dörfer ziemlich eng miteinander verbunden ist, wäre sie, aus dem gemeinsamen Zusammenhang gelöst, schwer verständlich. Da gegen Ende des Mittelalters Buda und Pest überdies als eine wirtschaftliche Einheit agensehen werden, ist die gemeinsame Darstellung ihrer Ge­schichte durchaus begründet. Der Forscher, der die Geschichte der mittelalterlichen Hauptstadt ermitteln will, stößt auf manche Schwierigkeiten. Von den mittelalterlichen Kommunalarchiven der drei Schwesternstädte blieb ebensowenig erhalten wie vom Hofarchiv des Königs, der die grund­­herrlichen Rechte über die betreffenden Gemeinden ausübte. Auch der Quellenwert der 11

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