Budapest und Wien. Technischer Fortschritt und urbaner Aufschwung im 19. Jahrhundert - Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs 9. - Beiträge zur Stadtgeschichte 7. (Budapest - Wien, 2003)
Eszter Gábor: So verschwand das Grün aus dem Villenviertel
49 Ferienhäusem gegenüber. Auf mehrere Gebäuden, die früher ebenerdig waren, wurde ein Stockwerk aufgesetzt, und im Fall von Neubauten wurden mehrstöckige bevorzugt. In den fast zwei Jahrzehnten von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde die früher beobachtete Tendenz fortgesetzt. In der Andrässystraße und auch in den Seitenstraßen erhöhte sich die Verbauung der Grundstücke. 1918 Andrässystraße Nebenstraßen zwischen 10-15 % 1 — zwischen 16-20 % 4 2 zwischen 21-25 % 4 4 zwischen 26-30 % 6 5 zwischen 31-35 % 6 7 zwischen 36-40 % 3 10 zwischen 41-45 % 3 8 zwischen 46-50 % — 15 zwischen 51-55 % 1 6 zwischen 56 -60 % — 6 zwischen 61-65 %-1 28 64 In der Andrässystraße gab es doppelt so viele Grundstücke (19), deren Bebauung größer als ein Viertel war, als jene, deren Bebauung darunter blieb (9). In die Kategorie über 50% fiel aber immer noch lediglich ein Gebäude. In den Seitenstraßen gab es kein Grundstück, dessen Bebauung unter 15% lag. Es gab nur sechs Grundstücke, deren Bebauung unter einem Viertel blieb; die Bebauung von 42 Grundstücken fiel in die Gruppe zwischen einem Viertel und der Hälfte, und es gab weiterhin elf, deren größerer Teil verbaut war. Die Höhe vergrößerte sich weiterhin: Im Jahr 1918 gab es in der Villenallee der Andrässystraße bereits fünf zweistöckige „Villen" und eine dreistöckige. Während dessen vergrößerte sich die Anzahl der zweistöckigen Gebäude in den Nebenstraßen auf 22, und zwar in der Weise, dass neun davon eine teilweise ausgebaute Mansarde besaßen - diese waren also in Wirklichkeit dreistöckig. Neben 36 einstöckigen Villen standen nur noch fünf ebenerdige Gebäude. Der Grund für die große Disproportion war, dass mit der Werterhöhung der Grundstücke zahlreiche schlichte Familienhäuser abgerissen wurden, an deren Stelle zweistöckige Mietvillen entstanden. (Bis 1918 wurde der gesamte Gebäudebestand des Grundstückblocks zwischen den Bajza-, Délibáb-, Munkácsy- und Benczürstraße umgestaltet.) Es erscheint fast zwangsläufig, dass die zweistöckigen Mietvillen den größeren Teil der Baugrundflache der Grundstücke in Anspruch nahmen. In den Nebengassen nahmen sieben Gebäude einen Anteil der Grundstücke zwischen 25 und 45% in Anspruch, acht näherten sich einer