Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)
A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása
71 er von Ragusa aus offensichtlich ins Osmanische Reich weiter. Deshalb ist es überraschend, dass ich über seine Beziehungen auf dem Balkan relativ wenig Angaben fand. Insgesamt gewährte er dreimal Belgrader Kaufleuten einen Kredit in Höhe von insgesamt 1.200 Dukaten und zweimal nahm er selbst als Beauftragter des Belgrader Krämers Jakov Dzon einen Kredit auf. Allem Anschein nach war dieser Dzon sein wichtigster Handelspartner auf dem Balkan und auch Kredite stellten sie gemeinsam zur Verfügung. Auf seine Kontakte nach Belgrad verweist auch die Tatsache, dass er mehrmals als Nachlassverwalter von verstorbenen Belgrader Kaufleuten in Erscheinung tritt.’5 Michele Bona verstarb im Jahre 1570. Anhand seines Testaments lässt sich folgern, dass er auf alle Fälle zu den wohlhabenderen Patriziern von Ragusa zählte. Obwohl sein Testament entsprechend der damaligen Bräuche keine Angaben über seine allgemeine Vermögenssituation enthält, weisen seine - selbst für ragusanische Verhältnisse - außerordentlich hohen Mildtätigkeitsleistungen auf seine materiellen Möglichkeiten hin. Seine beiden Söhne Marino und Scipio machte er zu seinen generellen Erben, seinen beiden ledigen Töchtern Cata und Mada sowie den Kindern seiner verheirateten Tochter Anica vermachte er Geld. Weder in seinem Testament noch in den übrigen Schriften konnte ich den Namen seiner Ehefrau entdecken. Diese war im Jahre 1570 mit aller Sicherheit nicht mehr unter den Lebenden.35 36 Seine geschäftliche Unternehmung und das hierzu notwendige Beziehungskapital vererbte er seinen Söhnen. Die Geschäftsverbindungen nach Venedig, die hinsichtlich des Umsatzes eine Schlüsselposition einnahmen, führte der ältere Sohn Marino weiter. Hierauf deutet auch der Sachverhalt hin, dass ihn sein Vater bereits 1566 nach Venedig zu Menze geschickt hatte.37 Die „balkanische Linie” hatte er zweifellos für Scipione vorgesehen. Wahrscheinlich hängt damit auch die Gesellschaftsgründung des Jahres 1573 zusammen. Die auf dem Markt in Belgrad gewonnenen Erfahrungen regten den jüngeren Sohn offensichtlich dazu an, das Zentrum seiner Handelsaktivitäten nach Ofen zu verlegen, das einen weniger gesättigten Markt hatte und auch hinsichtlich des Rohstoffexports als bedeutende Sammelstelle zählte.38 Der vor 1582 eingetretene Tod seines älteren Bruders Marino beeinflusste die weiteren Geschäftsstrategien von Scipione, denn nun fiel ihm die Aufgabe zu, auch noch den Handel mit Italien zu organisieren. Einer der ersten diesbezüglichen Schritte war, dass er 1583 kürzeren Deklarationen, hinten die längeren Schriften. Die mit Apostrophen gekennzeichneten Seiten verweisen auf die im hinteren Teil zu findenden Dokumente. 35 TadiÖ: DubrovaCka arhivska grada [wie Anm. 13.], Bd. 1. S. 75, S. 96, S. 120, S. 226, S. 228, S. 230, S. 238, S. 240, S. 311, S. 312. 36 DAD Testamenta Notariae Vol. 43, Fol. 51 v—53r. 37 DAD Diversa Cancellariae Vol. 170, Fol. 43’v. 38 Die Geschichte der Kaufleute aus Ragusa, die im osmanisehen Ungarn und so unter anderem auch in Ofen tätig waren, wird bis zum Jahre 1570 von Bogumil Hrabak - mit vielen Daten und wenigen Schlussfolgerungen - behandelt: Hrabak, Bogumil: Dubrovaiki trgovci u osmanlijskom delu Panonije do 1570. godine [Kaufleute aus Ragusa in den osmanisehen Teilen Pannoniens bis 1570], ln: Zbornik Matice srpske za istoriju, 30 (1984), S. 7—42.