Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

70 gemacht. In der berühmten Komödie von Marin Drzic vertraut Dundo Maroje seinem Sohn Maro 5.000 Dukaten an, damit dieser über Ancona in Florenz Stoffe erwirbt und die Ware dann in Sofia verkauft. Maro gibt das Geld seines Vaters allerdings lieber für römische Kurtisanen aus und der Alte, der seinem Sohn nachreist, kann sich einen Teil seines Vermögens nur mittels einer Intrige von einem römischen Freudenmädchen zurückbeschaffen/1 Die Realität produzierte zahlreiche ähnliche Fälle. Wie aber auch unsere Geschichte zeigt, ist der Weg, der zur Eintreibung des Geldes führt, viel bitterer, als in dieser Komödie. Scipione Bona und Marino Bucchia gründeten am 15. Juli 1573 vor dem Notar der Kanzlei von Ragusa eine gemeinsame Handelsgesellschaft. Diese Geschäftspart­nerschaft hatte bis zum Tode von Marino Bucchia am 1. Juni 1591 Bestand.31 32 Die bei­den jungen Patrizier stammten-wie auch aus dem Gründungsvertrag zu ersehen ist — aus völlig unterschiedlich begüterten Familien. Über die Vorfahren von Bucchia wis­sen wir außer ihrem Namen überhaupt nichts. Sein Vater ging wahrscheinlich keinen bedeutenden Handelsaktivitäten nach, jedenfalls fand ich hierzu keine Hinweise im Archivmaterial. Der Vater von Scipione Bona, Michele Bona, hingegen galt als bedeu­tender Geschäftsmann, über dessen Tätigkeiten uns Informationen von der Mitte der 1550er Jahre bis zu seinem Tod im Jahre 1570 zur Verfügung stehen. Der alte Bona be­schäftigte sich mit der Vermittlung von Waren zwischen Italien und der Balkanhalbin­sel, was in Ragusa als ganz alltäglich galt. In Italien verfügte er über beträchtliche Geschäftskontakte in drei Richtungen. Sein bedeutendster Partner war sein Verwand­ter Pasquale Menze, der sich in Venedig niedergelassen hatte. Diesem schickte er zu­meist Bargeld, seltener Rinder-, Ziegen- und Saffianhäute. Hierfür lieferte Menze Stoffe (Seide, Samt, bläuliches Tuch, Scharlachtuch, Damast und Atlas) nach Ragusa. Die zweite Richtung seiner Geschäfte bildete Ancona. Dorthin schickte er ebenfalls Häute, und zwar an Benedetto Gondola, der in der Stadt zu den angesehendsten Ge­schäftsleuten aus Ragusa zählte.33 Das Geld, das Gondola für die Waren bekam, leitete er nach Venedig zu Menze weiter. Als drittes Ziel galt Puglia, in erster Linie Bari und Otranto, wohin er ebenfalls Häute oder vielleicht auch Wachs und Leinen lieferte. Hierfür importierte er Öl oder er überwies Geld - selbst aus Ancona - für Stoffe nach Venedig.34 Das aus der Lagunenstadt in beträchtlicher Menge eintreffende Tuch leitete 31 Zur Übersetzung ins Deutsche siehe: Drzic, Marin: Vater Marojes Dukaten. Übers.: Fotez, Marko, bearb.: Zecha, Fritz. Wien, 1982. 32 Auf die in diesem Band publizierten Dokumente verweise ich nur mit der jeweiligen laufenden Nummer: Dok. III. 1. 33 Benedetto Gondola war im 16. Jahrhundert einer der bedeutendsten Vertreter des zwischen der Balkanhalbinsel und Westeuropa vermittelnden ragusanischen Handels. Seine Beteiligungen reichten vom östlichen Mittelmeer bis nach England und Holland, die Zahl seiner Geschäftspartner erreichte mehrere Hundert. Popovic, Toma: Trgovaöki odnosi Dubrovnika i Ankone u drugoj polovini XVI veka [Handelsbeziehungen zwischen Ragusa und Ancona in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts]. In: Beogradski universitet. Zbornik Filozofskog fakulteta(= Spomenica Jorja Tadica), 11/1 (1970), S. 443-462, hier S. 452, S. 455, S. 457. 34 DAD Diversa Cancellariae Vol. 170, Fol. 39’v-44’v, 56’r-57’r, Vol. 174, Fol. 57’r-63’r, Vol. 175, Fol. 74’v-78’r. Die Registerbände der Kanzlei wurden auf beiden Seiten geführt: Vorne registrierte man die

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