Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

69 panto. Dieser Zeitraum bildet die Glanzzeit des Balkan- und Seehandels.24 Die Kauf­leute des Stadtstaates wickelten beinahe den gesamten Rohstoffexport der osmanischen Gebiete in südwestlicher Richtung ab25 und sie versorgten die Städte der europäischen und nordafrikanischen Teile des Osmanischen Reichs mit italienischen Stoffen.26 Ragusa verfügte über eine der stärksten Handelsflotten im Mittelmeerraum und die Adria zählte in diesen Jahrzehnten nicht nur als „Binnenmeer von Venedig”, sondern auch als dasjenige von Ragusa.27 Nach Schätzungen von Alberto Tenenti lag ein bedeutender Teil des - auch nach europäischen Maßstäben beträchtlichen — Ge­schäftsumsatzes in den Händen der etwa 200 Personen umfassenden Kaufmannsge­meinde der ragusanischen Patrizier. An ihrer Seite finden wir bereits zu dieser Zeit in wachsender Zahl auch kapitalkräftige bürgerliche und jüdische Fernhändler.28 Der überwiegende Teil der nichtadeligen Ragusaner, die sich am Balkanhandel beteiligten, sowie die Händler vom Balkan trieben mit Waren Handel, für die die Patrizier Kredite vergaben.29 Ragusa übernahm bereits im 13. Jahrhundert die technischen Neuerungen der italienischen Handelsrevolution. Diese organisatorischen Lösungen und Kommu­nikationsmittel (neue Formen des Geldverkehrs, doppelte Buchführung, Kredithandel, Handelsgesellschaften, Versicherungen, Handelskorrespondenz und Kuriereinsatz) bestimmten bis ganz ins 18. Jahrhundert hinein die Handelsaktivitäten des Stadtstaates wesentlich.30 Die Gestalt des ragusanischen Patriziers aus dem 16. Jahrhundert, der Geschäfte zwischen Italien und dem Balkan machte, hat das Renaissance-Theater unsterblich 24 Hieran erinnert auch Fernand Braudel in seiner klassischen Arbeit: Braudel, Fernand: La Méditerranée et le monde méditerranéen á l’époque de Philippe II, Bd. 1. Paris 19909, S. 290-292 und passim. Braudel schrieb Ragusa eine herausragende Bedeutung im Wirtschaftsleben des Mediterraneums zu und das dortige Archiv hielt er „vom Gesichtspunkt unserer Kenntnisse über die Mittelmeergegend für das bei weitem wichtigste” (ebenda, Bd. 2, S. 533). 25 Aus der reichhaltigen Literatur siehe: Hrabak, Bogumil: Sirovine Podunavlja u trgovini dubrovCana iz Beograda 1521-1640 [Die Rohstoffe der Donaugegend im Belgradhandel der Ragusaner 1521-1640], ln: Godiänjak grada Beograda, 32 (1985), S. 85-100. 26 Über den Tuchhandel von Ragusa verfügen wir nur über eine umfassende, sich auf das Mittelalter beziehende Monographie: Dinic-Kne2evic, DuSanka: Tkanine u privredi srednjovekovnog Dubrovnika [Tuchstoffe in der Wirtschaft des mittelalterlichen Ragusas] (= SANU Posebna izdanja DXL. Odeljenje istorijskih nauka, 8). Belgrad 1982. Eine kurze Zusammenfassung über den frühneuzeitlichen Tuchhandel bietet: Carter: [w'ie Anm. 9.], S. 373-381. 27 Bis heute grundlegende Zusammenfassungen sind: Tadic, Jorjo: Organizacija dubrovaCkog pomorstva u XVI veku [Die Organisation der Seefahrt von Ragusa im 16. Jahrhundert]. In: Istorijski éasopis, 1 (1948), S. 54-104; Ders.: Le port de Raguse et sa flotte au XVP siede. In: Mollat, Michel (Hrsg.): Le navire et l’économie maritime du Moyen Age au XVIIIe siede principalement en Méditerranée. Paris 1958, S. 9-20; Luetic, JosiP: 1000 godina dubrovaikog brodarstva [1000 Jahre ragusanische Schifffahrt]. Zagreb 1969, S. 39-53. Eine gute historiographische Zusammenfassung liefert: di Vittorio, Antonio: Tendenze e orientamenti della storiografia marittima ragusea. In: Ders.: Tra terra e mare. Aspetti economici e finanziari della Repubblica di Ragusa in etá moderna. Bari 2001, S. 177-221. 28 Tenenti, A./Tenenti, B.: [wie Anm. 17.], S. 179, S. 187-189. 29 Dieses Phänomen offenbaren die Angaben der viel zitierten Belgrader Quellensammlung. 30 Zur Revolution des Handels: Spufford: [wie Anm. 16.], S. 12-59. Zur Präsenz der erwähnten organisatorischen und formalen Besonderheiten in Ragusa siehe: Carter: [wie Anm. 9.], S. 135-168.

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