Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)
A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása
67 eigenständige Quellenpublikation zu präsentieren. Diese, auch international betrachtet einzigartige Unternehmung in Hinblick auf Ragusa liefert zum einen die Basis für die entstehende Quellensammlung, zum anderen ergänzt es diese auch. Und außerdem bedeutet die Publikation einen wichtigen Schritt zur Vorbereitung der Monographie, die den Pest-Ofen-Handel der Ragusaner behandelt. Bei der Veröffentlichung schien das Verlangen nach Vollständigkeit zum einen auch deshalb begründet, weil in Ungarn italienischsprachige Quellen zur Handelsgeschichte aus der frühen Neuzeit noch nicht in Druckform herausgegeben wurden, ganz zu Schweigen von Quellen aus Ragusa. Wir haben es also mit den Produkten einer Schriftlichkeit zu tun, die in der ungarischen Forschung kaum oder überhaupt nicht bekannt ist. Zum anderen werden wir - nach dem gegenwärtigen Stand der Forschungen - kaum mehr ein anderes Beispiel für ein sich auf Ungarn beziehendes Quellenmaterial finden, das derart umfangreich ist und beide Seiten der Handelstätigkeit vorstellt. Die Tatsache, dass es in Ungarn keine und in internationaler Hinsicht nur relativ wenige Vorarbeiten gibt, birgt-über die Ehre des „Bahnbrechens” hinaus-aber auch die Gefahr des Scheiterns. Dies trifft insbesondere in sprachlicher und paläographi- scher Hinsicht zu,21 denn die Interpretation des von den Kaufleuten aus Ragusa verwendeten, oftmals auch grammatisch ungenauen und mit kroatisch-serbischen und türkischen Wörtern gespickten „Küchenitalienisch” ist eine nicht immer ganz einfache Aufgabe. Über die italienische Mundart und den speziellen Wortschatz in Ragusa im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gibt es bislang keine Untersuchung und kein Wörterbuch, denn eine solche Unternehmung liegt weder im Interesse der italienischen noch der kroatischen Wissenschaft.22 Die Verfasser der mehrmals erwähnten Belgrader Urkundensammlüng, die mit meiner Unternehmung am ehesten verglichen werden kann, gingen der Aufgabe der Auslegung eigentlich aus dem Weg, da sie auf detaillierte Regesten und auf Anmerkungen verzichteten. Diese Vorgehensweise verursachte als zwangsläufiges Nebenprodukt zahlreiche falsche Lesarten. Noch dazu versahen die Herausgeber die problematischeren Teile der Texte entweder mit Auslassungszeichen oder ließen sie einfach ganz heraus. Die Forscher haben sich bislang kaum darum bemüht, die schwer zu interpretierenden Ausdrücke zu erklären.23 Die 21 Für diese Arbeit erwies sich keine der mir bekannten derartigen Zusammenstellungen als wirklich hilfreich (siehe exemplarisch Cecchi, Elena: Nota di paleográfia commerciale. In: Melis: [wie Anm. 10.], S. 561-575). 22 Der kroatische Dialekt in Ragusa wird natürlich in mehreren Arbeiten untersucht. Die für uns wichtigste Untersuchung ist: Laznibat, Velimir: Govor Dubrovnika u 17. i 18. stoljeóu (na osnovi arhivskih spisa) [Die Dialekte von Ragusa im 17. und 18. Jahrhundert (aufgrund von Archivdokumenten)]. Mostar 1996. 23 Die einzige Ausnahme, die für mich aber wegen der topographischen und gegenständlichen Unterschiede ebenfalls nicht viel Hilfe bot, bildet: Fabijanec, Sabine Florence: Bilanca (rimanenze) u glavnoj raiunovodskoj knjizi Ivana i Lukrecije Detrico (1520.-1533.) [Die Bilanz im Buchführunghauptbuch von Ivan und Lukrecija Detrico (1520-1533)]. In: Zbornik Odsjeka za povijesne znanosti Zavoda za povijesne i druätvene znanosti HAZU, 20 (2002), S. 95-123, hier S. 118-121.