Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

65 schäftlichen Unternehmen in den bulgarischen Territorien beziehen.18 Die Gegenden nördlich von Belgrad bildeten nicht nur die Grenzgebiete des Osmanischen Reiches, sondern auch des Handelssystems von Ragusa. Dementsprechend ist das Quellenma­terial wesentlich unvollständiger, als die Dokumentation, die die zu den Stammgebie­ten der Ragusaner zählenden serbischen und bulgarischen Kolonien betreffen. Vor diesem Hintergrund erscheint die populärwissenschaftliche, ohne Anmerkun­gen verfasste Schrift des serbischen Wirtschaftshistorikers Vuk Vinaver über die Auflö­sung eines Ofener Handelsunternehmens am Ende des 16. Jahrhunderts besonders interessant. Anhand der Arbeit tritt das Beziehungssystem der Gesellschaft von Scipione Bona und Marino Bucchia, das von der Ofener Zentrale auf das ganze osmanische Un­garn ausstrahl, in Erscheinung und im Zuge des geschilderten Auflösungsverfahrens bringt der aus Ragusa entsandte Beauftragte beinahe den gesamten lokalen osmanischen Apparat in Bewegung.19 Obwohl die Studie keinerlei Anhaltspunkt auf die Signatur des Rechnungsbuches der Liquidation bietet, gelang es mir im August 2006 im Laufe eines mehrtägigen Stöberns, aus einem der Registerbände des Notariats von Ragusa das be­treffende 42seitige Dokument hervorzugraben. Nach dem glücklichen Fund konnte ich zwei Wege einschlagen: Die einfachere Lösung war, das Rechnungsbuch zu publizieren und aufzuarbeiten, der interessantere und nützlichere Weg aber, die gesamten Doku­mente bezüglich der Tätigkeit der Gesellschaft zu sammeln und so ein virtuelles „Gesell­schaftsarchiv” zu rekonstruieren. Mit letzterer Lösung kann ich nämlich nicht nur die Tätigkeit der Gesellschaft in Ofen vorstellen, sondern es eröffnet sich mir auch die Mög­lichkeit, ihre umfassenden geschäftlichen Aktivitäten zu erfassen. An die letztere Möglichkeit konnte ich natürlich nur in Kenntnis der Eigenarten der gegebenen Handelsgesellschaft und der Charakteristika des Archivmaterials von Ragu­sa denken. Scipione Bona und Marino Bucchia waren nämlich Patrizier und verfugten- laut Zeugnis unserer Quelle - über ein relativ bedeutendes Kapital. Dies bedeutet, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit - zumindest nach ragusanischen Maßstäben - zu je­nen Geschäftsleuten größeren Kalibers gehörten, die im Kontinental- und Seehandel gleichermaßen präsent waren, d.h. sie waren sowohl am Rohstoffexport des Balkans als auch am Tuchimport aus Italien beteiligt. Im Archiv der Republik Ragusa existieren zwei seriale Quellengruppen, anhand derer diese beiden Sektoren relativ geordneter Datenreihen untersucht werden können: die Protokolle der Kreditaufnahmen, die die in Ragusa aufgenommen Warenkredite seit dem Jahre 1282 enthalten, sowie die Verträge 18 Hierauf verweisen auch zwei beispielhafte Monographien, die sich mit dem Bulgarienhandel der Ragusaner im 16./17. Jahrhundert befassen: Sakäzov, Ivan: Stopanskite vräzki meádu Dubrovnik i bälgarskite zemi prez 16 i 17 stoletija. (Stranici iz stopanskata istorija na Bälgarija) [Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ragusa und den bulgarischen Territorien im 16. und 17. Jahrhundert (Blätter aus der Wirtschaftsgeschichte Bulgariens)]. Sofia 1930; VeCeva, Ekaterina: Tärgovijata na Dubrovnik s bälgarskite zemi (XVI-XVIII v.) [Ragusas Handel mit den bulgarischen Territorien (XVI.-XV1I. Jh.)]. Sofia 1982. 19 Vinaver, Vuk: Jedna dubrovaöka trgovaCka likvidacija u Budimu [Eine ragusanische Handelsliquidation in Ofen], In: Istorijski Casopis, 4 (1952-1953), S. 83-94.

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