Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

60 christlicher Quellen nährte auch die „Stummheit” des - übrigens sehr reichen - Akten­bestandes der katholischen Missionen in Bezug auf Pest-Ofen. Die Missionare wagten sich nämlich nur sehr selten in das Verwaltungs- und Militärzentrum des Grenzlandes vor. Dementsprechend schweigen ihre Berichte auch über die Stadt. Und über die Tä­tigkeit der im Jahre 1635 gegründeten bosnischen Franziskanerresidenz blieben nur Dokumente erhalten, die sich mit den inneren Zwistigkeiten der Ordensprovinz be­fassten.4 Selbigen Mangel spiegeln auch die Aussagen der jüdischen Quellen wider: Die Erschließung und Veröffentlichung der Grabinschriften oder der rabbinischen Re- sponsen, die im Zuge einer mehrere Jahrzehnte andauernden Forschungsarbeit und mit riesigem Sachverstand erfolgt war, erweitern unsere Kenntnisse über das Judentum im osmanischen Ofen - trotz aller Bedeutsamkeit des Materials - nur wenig.5 Diese Stille durchbricht nunmehr ein Fundort für Quellenmaterial, der der unga­rischen Geschichtsforschung bislang praktisch unbekannt war: das Archiv der Repub­lik Ragusa (heutige Bezeichnung: Drzavni arhiv Dubrovnik, abgekürzt: DAD). Dieser neben Istanbul und Rom wichtigste Ort der Aufbewahrung von Quellen zur Geschich­te der von den Osmanen beherrschten Balkanhalbinsel wurde von den ungarischen Historikern bis heute beinahe völlig außer Acht gelassen. Bisher trat aus dem Archiv der Republik lediglich eine einzige Quellensammlung, die sich auf die Beziehungen zwischen dem Königtum Ungarn und der Republik Ragusa im Mittelalter konzentrier­te, ans Licht der Öffentlichkeit.6 Über die Kaufleute aus Ragusa, die im osmanischen Ungarn tätig waren, hatten unsere Forscher einzig und allein aus Angaben in den türki­schen Zollbüchem Kenntnis, und anfänglich warfen auch diese Informationen ein Pro­blem auf: Wer sind diese als „Lateiner” oder „Italiener” bezeichneten Kaufleute?7 4 Tóth, István György: Sarajevói dokumentum a pesti bosnyák ferencesekről (1664) [Ein Dokument aus Sarajewo über die bosnischen Franziskaner in Pest (1664)]. In: Történelmi Szemle, 44 (2002), S. 115-133; Molnár, Antal: A katolikus egyház a hódolt Dunántúlon [Die katholische Kirche im osmanischen Transdanubien] (= METEM Könyvek, 44). Budapest 2003, S. 167-181. 5 Scheiber, Alexander: Jewish Inscriptions in Hungary. Budapest/Leiden 1983; Spitzer, Shlomo J./KomorÓCZY, Géza: Héber kútforrások Magyarország és a magyarországi zsidóság történetéhez a kezdetektől 1686-ig. Hebrew Sources Relating to the History of Hungary and Hungarian Jewry in the Middle Ages (from the Beginning until 1686) (= Hungarica Judaica, 16). Budapest 2003. 6 Gelcich, József/Thallóczy, Lajos: Raguza és Magyarország összeköttetéseinek oklevéltára. Diplomatarium relationum Reipublicae Ragusinae cum Regno Hungáriáé. Budapest 1887. 7 Fekete/Káldy-Nagy: Rechnungsbücher [wie Anm. 3.], S. 748; Fekete, Lajos: Latinok a XVI. szá­zadi Budán [Lateiner im Ofen des XVI. Jahrhunderts]. In: Magyar Nyelv, 57 (1961), S. 20-25; Mészáros [Fenyvesi], László: Der Handelsverkehr der slawisierten „Latini” aus Ragusa in den Ofner türkischen Zollbüchern (1550-1580). In: Studia Slavica, 24 (1978), S. 177-186. Der Hauptgrund für die Relativität der Daten, die aus den osmanischen Zollbüchern gewonnen werden können, ist gerade die prinzipiell garantierte Zollfreiheit für die Ragusaner. In den Zollbüchern finden sich nämlich nur dann Spuren von ihnen, wenn die lokalen Behörden dieses Privileg verletzten. In seinem Überblick betont Kellenbenz die Bedeutung von Ragusa während der Eroberungszeit: Kellenbenz, Hermann: Südosteuropa im Rahmen der europäischen Gesamtwirtschaft. In: PiCKL, Othmar (Hrsg.): Die wirtschaftlichen Auswirkungen der 'ürkenkriege. Die Vorträge des 1. Internationalen Grazer Symposions zur Wirtschafts- und ialgeschichte Südosteuropas (5. bis 10. Oktober 1970) (= Grazer Forschungen zur Wirtschafts- -ozialgeschichte, 1). Graz 1971, S. 27-58, hier S. 32-36.

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