A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)

AUFSÄTZE

Ausgrabungen von Judit Benda auf dem Grundstück der Kapás-Gasse Nr. 6-12 gefun­den. 80 Das Kloster zur Barmherzigen Mutter stiftete Ludwig I. und seine Frau vor 1372. 81 Es lag nicht weit entfernt von der Gasse der Deutschen Fleischer in Ofen, wo die meisten Zunftmitglieder wohnten und an deren Ende, in der Nähe der Donau, sich der Schlachthof befand. 82 Die Gründung des Karmeliter-Klosters fiel praktisch mit der Ausgabe des - wie wir annehmen - ersten Zunftbriefes zusammen. Wir müssen auch bedenken, dass die Karmeliter Deutsche waren. Wir haben keine Informationen über einen Zunftkaplan, was im Falle eines Altars, der sich in der Kirche eines Mönchsklos­ters befindet, auch verständlich ist. Ich neige daher dazu, den Altar der Fleischerzunft als den Maria-Magdalena-Altar der Karmeliter zu identifizieren. (Auf das Altarmeis­ter-Amt, das in Zunftbuch mehrmals auftaucht, gehe ich im Folgenden ein.) Im Zunftbuch sind auch zahlreiche weitere Informationen, die sich auf finanzielle Fragen beziehen, zu finden, so z.B. über Gelder, die für den Rindertrieb gezahlt wur­den, über Kredite, die den Meistern zum Haus- bzw. Immobilienkauf oder zu anderen Zwecken geliehen wurden sowie über ein Geschäft, dass zwischen Johannes Baptista, wahrscheinlich ein Florentiner, und der Zunft über den Verkauf von Rinderhäuten geschlossen wurde. Allem Anschein nach betrieb die Zunft auch gemeinsame Han­delsgeschäfte, gleichzeitig waren die einzelnen Meister aber auch selbständig als Händler tätig. Eine Darstellung der Geschäftsaktivitäten der Fleischer unter Verwen­dung der Quellen muss noch geschrieben werden. Dies kann aber nicht Aufgabe der vorliegenden Einführung sein. Auf eine Frage muss ich aber unbedingt die Aufmerk­samkeit lenken. Während der Teil des Bandes, der die Zeit zwischen 1500 und 1508 behandelt, relativ kurz ist, nehmen Zahl und Umfang der Eintragungen im Jahre 1509 sprunghaft zu. Es scheint, dass die Zunft zahlreiche Außenstände hatte und sie diese so registrieren musste. Für uns ist in diesem Zusammenhang die Eintreibung der den Mit­gliedern eingeräumten Kredite und ihrer möglicherweise vorhandenen Schulden inte­ressant. Allen Anzeichen nach ging die Zunft dem Rechtsgeschäft des Rentenkaufes nach. Dies bedeutete, dass der Schuldner eine seiner Immobilien verpfändete und für die Kreditsumme (oder für seine Schulden) bis zur Tilgung der Schuld jährlich fünf Prozent des Betrages als Rente, die als „Burgrecht,, („purgrechf ' oder „purkrecht,,) be­zeichnet wurde, zahlen musste. Seit den 1470er Jahren war eine Rente, d.h. eigentlich ein Zins, in Höhe von fünf Prozent in Ungarn üblich. Damit gelang es, das kirchliche Verbot der Zinseintreibung zu umgehen. 83 Oben habe ich bereits einen solchen Kredit 80 BENDA, JUDIT: A középkori budai karmelita kolostor feltárása [Die Freilegung des mittelalterlichen Karmeliter-Klosters von Ofen]. In: Műemlékvédelem, 47 (2003), S. 114-119. 81 REGÉNYI, KUND MIKLÓS: Die ungarischen Konvente der oberdeutschen Karmelitenprovinz im Mittelalter (= METEM Bücher, Bd. 31). Budapest/Heidelberg 2001, S. 41^12. 82 KUBrNYi, ANDRÁS: A várnegyed és környéke középkori helyrajza [Mittelalterliche Topographie des Burgviertels und seiner Umgebung]. In: SZAKÁLY/SZÜCS, Budai bortizedjegyzékek [wie Anm. 76], S. 23-24. 83 Hierzu ausführlicher siehe KUBrNYi, Budapest története a későbbi középkorban [wie Anm. 69], S. 110-111.

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