A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)
AUFSÄTZE
verpfändete er sein Haus sowie die Fleischerei seines Vaters. (Leider ist es mir nicht gelungen, seinen Vater zu identifizieren, da der Name Schreiber kein Familienname ist.) Als Mann, der nach den Regeln der Zunft die Fleischhauerei gelernt und das Meisterrecht erhalten hatte, sprang er möglicherweise für seinen kränkelnden Vater ein. Eine zunfteigene Fleischerei bekamen im Übrigen zumeist Meister, die vor relativ kurzer Zeit in die Zunft eingetreten waren. Sieht man von den Angaben des Jahres 1500 ab, für das wir nicht wissen, wann die damaligen zwei Meister mit Zunftfleischerei eintraten, bekamen 16 Meister eine zunfteigene Fleischerei im zweiten bis fünften Jahr ihrer Zunftmitgliedschaft, zwölf im sechsten bis neunten Jahr. Es gab aber auch solche Zunftmitglieder, die erst im 18., 21. oder gar 23. Jahre eine zunfteigene Fleischerei bekamen. Manche erhielten eine solche auch mehrmals. Aus den Verzeichnissen der Fleischereien kennen wir die Zahl der in der Stadt betriebenen Fleischereien sowie die Namensliste der Zunftmitglieder. (Fälle, die demjenigen von Schreiber ähnlich sind, traten natürlich auch zu anderer Zeit auf.) Ein jährlich wiederkehrender Posten ist die Abrechnung mit Wachs, das von den Meistern abgegeben wurde. Ich selbst kann nicht entscheiden, warum hier nicht die Namen aller Zunftmitglieder aufgeführt werden und warum sie nicht eine einheitliche Menge Wachs lieferten. Vielleicht ist es deshalb so, weil die Zunftleitung damals einen Meister auch als Strafe zur Zahlung von Wachs verpflichtete. Die Wachsabgabe beweist übrigens schon an sich, dass auch die deutschen Fleischer einen Altar hatten, was auch ihre häufige Bezeichnung als confraternitas, als Bruderschaft in den Urkunden beweist. Die Ofener Zunft hatte angeblich den Heiligen Johannes den Täufer zum Schutzheiligen. 77 Gemäß einer Urkunde, die der Stadt Ofen am 22. März 1502 in Verbindung mit den Schöffen und Bäckern Thomas (Tamás) und Kaspar (Gáspár) Schaur ausgestellt wurde, gab Barbara (Borbála), die Ehefrau des Ofener Bürgers und Seilers Peter (Péter), mit Zustimmung ihres Ehemanns den Zunftmeistern der städtischen deutschen Fleischerzunft, Hans (János) Nüssel und Thomas (Tamás) Häkel, sowie ihren Nachfolgern 200 Goldforint, um hierfür jeden Freitag eine Ewige Messe am Altar der Maria Magdalena im Kloster am Fuße der Burg, das nach der Barmherzigen Mutter der Karmeliter benannt war, von einem Karmelitermönch lesen zu lassen. Bei der Erklärung der Frau waren neben den Zunftmeistern auch die höchst angesehenen und ältesten Meister der Zunft anwesend. 78 Es ist vorstellbar, dass es sich bei diesem Altar um den Zunftaltar handelte, denn es gab, wenn auch selten, auch zu anderen Zeiten Zunftaltäre in Klöstern von Bettelorden. 79 Das Karmeliter-Kloster wurde 2002 bei 77 PÁSZTOR, LAJOS: A magyarság vallásos élete a Jagellók korában [Das religiöse Leben der Ungarn im Zeitalter der Jagellonen]. Budapest 2000, S. 42. 78 Ungarisches Staatsarchiv (MOL), Mittelalterliche Urkundensammlung (DL), 46582; „rectoribus seu magistris ceche carnificum theotunicorum ... puta Johanni Nüssel et Thome Häkel cum potioribus ac senioribus pretacte ceche magistris personaliter astaniibus." (vgl. auch PÁSZTOR, A magyarság vallásos élete [mint Anm. 77], S. 87). 79 DE CEVINS, L'église dans les villes hongroises [wie Anm. 61], S. 197, Anm. 42. Die Verfasserin spricht hier fälschlicherweise von ungarischen Fleischern.