A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)
AUFSÄTZE
Für die Nachwelt bedeutet die jährliche Verteilung der Fleischereien den wichtigsten Beitrag, denn die einzelnen Meister mussten dafür zwei Forint zahlen. Anfänglich zahlten einige Meister und die Zunftmitglieder-Witwen nur anderthalb Forint. Dieses System fand bald, nämlich im Jahre 1503, sein Ende. Von da an musste jeder, auch die Frauen, zwei Forint zahlen. Es gab auch noch zwei Zunftfleischereien, die ebenfalls jährlich verteilt wurden. Für diese musste man nicht zahlen, vielmehr bekam der Meister, der eine solche erhielt, Geld. Mit diesem bzw. mit den Tierhäuten musste er abrechnen. Die Summe änderte sich von Jahr zu Jahr. Pro Kopf bekamen diese Meister 1500 50, 1501 32, 1502-1511 40,1512-1525 32, 1526 100, 1528 20 und 1529 25 Forint. Einzig die hohe Summe des Jahres 1526 ist zu erklären: Wegen des von 1521 bis 1526 geprägten schlechten Geldes, wegen des nova moneta, gab es eine hohe Inflation. Im Jahre 1504 wurden ihre Namen nicht genannt. Der Name des Meisters, der die zunfteigene Fleischerei erhielt, erscheint in diesem Jahr im Allgemeinen nicht im Verzeichnis der Zunftfleischerei-Inhaber. Es gibt folgende Ausnahmen: die Fälle von Wolfgang (Farkas) Ramaur und Hans (János) Schus im Jahre 1512 76 sowie der Fall von Hans (János) Vel im Jahre 1523. Simon Preiss, der damals die zweite zunfteigene Fleischerei bekam, ist nicht unter den Zunftfleischerei-Inhabern des Jahres aufgeführt. Ein besonderes Problem verursacht Wolfgang (Farkas) Schreiber. Er wurde nämlich erst im letzten Jahr, also 1529, in das Verzeichnis der Zunftfleischerei-Inhaber aufgenommen, obwohl er fälschlicherweise auch 1509 registriert, dann aber gestrichen wurde. Trotzdem hatte er 1505 eine zunfteigene Fleischerei erhalten, sein Name taucht ständig im Zunftbuch auf und er war mehrmals Zunftmeister. Sein Familienname „Schreiber" ist eine Übersetzung des lateinischen Wortes litteratus bzw. des ungarischen Wortes deák. Der merkwürdige Fall eines der höchst angesehenen Mitlieder der Zunft kann mit einer Eintragung im Zunftbuch vom 4. Februar 1505 erklärt werden. An diesem Tage nahm Meister Wolfgang (Farkas) Schreiber von der Zunft einen Kredit in Höhe von 200 Forint mit einer fünfprozentigen Rente auf. Hierzu oder ob darüber die Leitung entschied. Daraus kann nur gefolgert werden, dass die Zünfte das Eigentumsrecht über die Fleischerei innehatten und ihnen hierfür Pacht zustand. In der Tat schließt das nicht aus, dass die Fleischerei der Stadt gehörten, die Zunftleitung im Namen des Rates handelte und die Löhne mit dem Rat abrechnete. Die Analogien zu Deutschland lassen auch diese Interpretation zu. Auf die übrigen Fragen von Tringli gehen wir noch ein. 76 Ramaur wurde im Verzeichnis des Weinzehntes aus dem Jahre 1505 als mezarus Farkas Romay registriert, in demjenigen von etwa 1510 als Farkas Romay in platea Mezarus (SZAKÁLY, FERENC/SZŰCS, JENŐ: Budai bortizedjegyzékek a 16. század első harmadából [Die Ofener Register des Weinzehntes aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts] (= História Könyvtár - Okmánytárak, 4). Budapest 2005, S. 54, S. 82). Schus findet zwischen 1506 und 1523 Erwähnung unter den Eigentümern von Fleischereien. 1519 war er - wie gezeigt - Zunftmeister. Aus seiner Verwandtschaft war zuvor Mert (Márton) zwischen 1500 und 1512 Fleischer. Die Ausgabe des Zehntregisters magyarisierte seinen Namen fälschlich auf Sós. 1505 treffen wir unter dem Namen mezarus Martinus Swz auf ihn, um 1510 als mezarws Martinus Sws (ebenda, S. 51, s. 78). Zum Namen Sós im Register siehe S. 140. Aus seiner Familie waren außerdem Wolfgang (von 1501 bis 1508) sowie seine Witwe (1509 und 1510) Zunftmitglieder. Diese Angaben erwähne ich als Beispiel dafür, dass es auch dort Eigentümlichkeiten gibt, wo das Zunftbuch und das Namensmaterial des Zehntregisters identifizierbar sind. Zu Péter Schus siehe unten.