A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)
AUFSÄTZE
kein Ende. Wie wir gesehen haben, hatten die deutschen Fleischer zu Ofen 1420 und 1426 Probleme mit dem Privileg der dortigen Fischer und Fischhändler von 1405. 63 Am 4. Mai 1474 erschienen überraschend die Zunftmeister der Fischverkäufer, die Meister der königlichen Fischer sowie - in Vertretung der Fleischer - der Fleischer Siegmund (Zsigmond) und die Schreibermeister Paul (Pál) und Hans (János) Aldoth vor König Matthias. (Es sind keine Zunftmeister erwähnt, obwohl unter den dreien auch zwei Zunftmeister dort gewesen sein könnten.) Da sich auch die Handwerker zu Ofen (mechanicarum artium magistri) und vor allem diejenigen von Alt-Ofen mit dem Verkauf von Fisch beschäftigten, ließen sie die Urkunde von 1405 vom Herrscher König Sigismund transkribieren und bekräftigen. Deren Text war wahrlich dazu geeignet, gegen die Konkurrenz aufzutreten und da die Fischer und Fischverkäufer schließlich einlenkten und die Rechte der Fleischer anerkannten, konnten sie gemeinsam auftreten. Am 3. Juni 1474 ließen sie den Schatzmeister, den Hofrichter der Ofener Burg und den Rat vom König im Sinne der Wahrung der Interessen der drei Zünfte anweisen. Der Zwist mit den Fleischern von Alt-Ofen legte sich allerdings nicht. Am 20. Juni 1491 ließen die Fleischer zu Ofen und Pest die Urkunde von 1426 von Wladislaus II. transkribieren und bekräftigen. 64 Der Streit mit den Fischhändlern um die Frage der Lagerung der Fische verschärfte sich erneut. Am 29. November 1509 erhoben Wolfgang (Farkas) Schreiber und Kaspar (Gáspár) Stangel, vereidigte Zunftmeister der deutschen Fleischerzunft bzw. Bruderschaft, zusammen mit den älteren (senior) Meistern Klage gegen die Fischverkäufer vor dem Rat, der ihnen Recht gab. Diese Urkunde ließen sie am 17. September 1514 vom König transkribieren. 65 Etwas musste sich im Jahre 1514 ereignet haben, obwohl darüber im Zunftbuch nichts geschrieben steht. Am 5. August wurden auf Gesuch der Fleischer Wolfgang (Farkas) Sánta 66 und Thomas (Tamás) Tibolt vom Fuße der Ofener Burg, das im Namen der gesamten Zunft bzw. Bruderschaft eingereicht wurde, die Urkunde von Sigismund von 1420, die Urkunde der Stadt Ofen sowie zwei Urkunden von Matthias I. aus dem Jahre 1474 in feierlicher Form transkribiert und bekräftigt. (Die Urkunde von 1491 war davon nicht betroffen.) Das Privileg in Form eines Heftes wurde von der Kanzlei infolge des Berichts des Propstes von Preßburg und königlichen Sekretärs Franz (Ferenc) (Acél) ausgestellt. 67 Die Fleischerzunft bzw. Bruderschaft ließ die 63 Siehe oben, Anm. 36-38. 64 Hauptstädtisches Archiv Budapest (BFL), XV 5. Nr. 6. Zur Quellenpublikation siehe Quellen II, Nr. 13. 65 Hauptstädtisches Archiv Budapest (BFL), XV 5. Nr. 10. Zur Quellenpublikation siehe Quellen II, Nr. 15., 17. 66 Den oftmals vorkommenden Vornamen „Farkas" verwende ich im Folgenden in der Form „Wolfgang (Farkas)." In den deutschsprachigen und in der Mehrzahl der lateinischen Quellen tritt der Name „Wolfgang" in Erscheinung, lediglich im Verzeichnis des Weinzehnts findet die Namensform „Farkas" Verwendung. 67 Hauptstädtisches Archiv Budapest (BFL), XV 5. Nr. 9. Zur Quellenpublikation siehe Quellen II, Nr. 15. Zwar war Franz (Ferenc) Acél von Kisszelő offiziell nicht Propst von Preßburg, es kann sich aber nur um ihn handeln (KÖBLÖS, JÓZSEF: Az egyházi középréteg Mátyás és a Jagellók korában. (A budai, fehérvári, győri és pozsonyi káptalan adattárával.) [Die kirchliche Mittelschicht. (Mit einer