Dusnoki-Draskovich József: Nyitott múlt. Tanulmányok, történetek Gyuláról, Békés vármegyéről és a fordított világról – Gyulai füzetek 12. (Gyula, 2000)
Deutsches Resümee
und bestraft (hingerichtet oder verstümmelt) wurden. In den vorigen Jahrhunderten gab es noch richtige Tierprozesse, hier handelt es sich nicht mehr darum, sondern nur um Spiele (Narrengerichte). Ähnliche parodistische Gerichtsverhandlungen sind aus verschiedenen\blksbräuchen undWksspielen bekannt. Für Pater Antoni hatten aber diese Unterhaltungen eine besondere Bedeutung. Sein \ferhalten versuchten wir in der ersten Abhandlung als eine symbolische Handlung (eine Abrechnung mit einer heiligen Autorität und im Allgemeinen mit dem zwanghaften Mönchtum) zu deuten, in dessen Hintergrund das psychische Phänomen der Verdrängung (die sich in einer Tiersymbolik, in einigen Spielen und scherzhaften Aussagen ausdrückte) zu konstatieren war. In der zweiten Abhandlung sind wir aus der Untersuchung der verkehrten \Xelt als mentales Schema und mentale Attitüde ausgegangen. Aufgrund der neueren Literatur und Beispielen vorwiegend aus dem XVI-ten Jahrhundert (Erasmus, Rabelais, Bruegel) geben wir eine neuartige und kurze Zusammenfassung über dieses Thema und die verschiedenen Erscheinungen der verkehrten "Welt. Die Kontinuität und Parallelität mit dem Fall des Paters kann hinsichtlich der Karnevale und karnevalesken Feste festgestellt werden, bei denen sich unter der lustigen Oberfläche auch aktuelle Gemeinschaftkonflikte, Agressivität und psychische Spannungen versteckten und entluden. Die Diskontinuität und der größte Unterschied zur verkehrten Vielt des Paters Antoni besteht darin, dass die \brstellung der verkehrten W:lt in den vorigen Jahrhunderten durch das Wirten auf das bevorstehende Watende geprägt wurde und deshalb musste im Allgemeinen das irdische Leben als eine sündige, verdorbene, kranke und auf einmal als eine närrische, törichte und darum komische verkehrte Wlt aufgefasst werden. Im irdischen Schlossleben fand Pater Antoni gerade das Himmelreich, demgegenüber sich das Klosterleben - gleich dem Bauernleben unzivilisiert und durch Unwissen charakterisiert - als verkehrte "Welt erwies. Mit diesem rechnete er symbolisch und spielerisch-parodistisch in der festlichen, karnevalesken verkehrten Welt des Schlosses (für ihn aber die ideale und göttliche Welt) ab, sich dabei als ein verkehrter Franziskaner benehmend. Damit war es im Einklang, dass er sich - und auch die Schlossgesellschaft ihn - scherzhaft und spielerisch zu einem Hofmann ausbilden wollte. (Es war beweisbar, das er das Buch „II cortegiano" von Castiglione wahrscheinlich in deutscher Übersetzung gelesen hat.) Pater Antoni spielte eigentlich eine interkulturelle Vermittlerrolle. Er blieb trotz allem von der franziskanischen Sozialisation und Tradition gefangen. Er war demütig, einfältig und statt „ioculator Dei" der der Harruckern. Er kannte auch die \blkskultur , die Franziskaner standen zu dieser Zeit ohnehin dem Volk nah. Schließlich hatte er durch die Harruckern das Glück, auch die Welt und Zivilisation der Aristokraten kennen zu lernen, die schon von der Lebensfreude des Rokokos gefärbt war. Die letzten Ereignisse der Revolution und des Freiheitskampfes 1848-49 369