Dusnoki-Draskovich József: Nyitott múlt. Tanulmányok, történetek Gyuláról, Békés vármegyéről és a fordított világról – Gyulai füzetek 12. (Gyula, 2000)

Deutsches Resümee

Ungarns Gegenwart und \ergangenheit geben. Das Rückgrat des unbeendet gebliebenen Víérks bildeten die Komitatsbeschreibungen. Die in Handschrif­tenform bewahrte Beschreibung des Komitates Békés wurde 1993 in ungarischer Übersetzung publiziert. Die Abhandlung über Mátyás Bél und die Entdeckung des Komitates Békés erschien in jenem Band zum ersten Mal. Im ersten Teil wird die Entstehung der Notitia und der Beschreibung des Komitates Békés erörtert. Nach der fast 130 Jahre langen Türkenherrschaft musste diese Gegend wieder ins Land integriert, neubevölkert und auch wissenschaftlich als eine „terra incognita" wieder entdeckt werden. Im zweiten Teil wird eine Übersicht dieses wissenschaftlichen Prozesses gegeben und zwar vor allem mit der Untersuchung der historischen, topographischen, statistischen Literatur über das Komitat bis zum Ende des XIX-ten Jahrhunderts. . Im Zentrum des Bandes stehen zwei Abhandlungen, welche die Mitte des XVIII-ten Jahrhunderts entstandenen Memoiren („Akten dass ist Unterschidliche Lachenswürdige Jahrsgeschichten...") des Paters Antoni analysieren und interpretieren. Antonius Hueber war ein Franziskanermönch, der aus einer Budaer deutschen Familie entstammte. Er hielt sich als Gast von 1743 bis 1758 regelmäßig im Gyulaer Sommerschloss des Barons Franz Dominikus von Harruckern auf. Harruckern war Obergespan des Komitats Békés und Besitzer der Gyulaer Grundherrschaft, die 4/5 des Komitatsgebiets ausmachte. Pater Antoni diente der Baronenfamilie nicht nur als Hauskaplan, sondern auch als intellektuelles Faktotum und Amüsierer (Erzähler lustiger Geschichten), der manchmal die Rolle eines Hofnarren spielte, über den man lacht und zu dessen Schaden über ihn Scherzen macht. Er konnte auf Winsen seiner Herrschaften Gelegenheitsgedichte und Schauspiele schreiben und aufführen, das Schloss oder die Volkstrachten auf Gemälden verewigen, Serenaden singen oder Tafelaufsätze für Gastmähler verfertigen. Er beschrieb in möglichst lustigen, anekdotenhaften Histörchen die Ereignisse und vor allem die Unterhaltungen im Gyulaer Schloss. Das größte Ereignis bedeutete die Hochzeit der Baronentochter Josefa und des jungen Grafen Antal Károlyi in Gyula und die anschließenden prächtigen und aufgrund einer genauen Choreographie organisierten Festlichkeiten auf den Gütern der Familie Kár­olyi. Vielleicht noch interessanter ist es, dass man die Persönlichkeit, Denkweise und das\erhalten des Paters, eines kleinen Mannes, in außerordentlicher Tiefe kennen lernen kann. Diese wirklich narrative Quelle bot also besonders günstige Möglichkeiten für eine mentalitätsgeschichtliche Untersuchung und zugleich für eine mikrohistorische Fallstudie. In dem seltsamen \ferhalten des Paters kann „der anthropologische Blick" das Fremdhafte, das von unserer Kultur markant Abweichende entdecken. Er betrieb nämlich mit besonderem Eifer und Leidenschaft die Jagd und vor allem den \bgelfang , außerdem erfüllte er eine aktive Rolle in den Spielen der Gesellschaft, in welchen Vögel (manchmal auch Damhirsche) wegen ihrer „Sünden" in Gerichtsverhandlungen verurteilt 368

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