Ember Győző: Az újratelepülő Békés megye első összeírásai 1715–1730 - Forráskiadványok a Békés Megyei Levéltárból 8. (Békéscsaba, 1977)

Die ersten Konskriptionen des neu bevölkerten Komitates Békés 1715—1730 (Auszug aus dem Inhalt)

Die Konskriptionslisten nennen zwar die Häupter der Wirtschaften mit Namen, geben aber die Zahl der Mitglieder nicht an. Sie unterscheiden zwei Kategorien der Konskribierten, die Beide das Recht der Freizügigkeit besassen : Fronbauer und Häusler. Falls die Konskri­bierten auch einen anderen Beruf ausser Äckerbau und Viehzucht hatten, wird auch dieser genannt. Auch findet man Hinweise auf die notdürftige Lage der Konskribierten. Da sämtliche Konskriptionslisten in Hinsicht auf die Besteuerung entstanden, findet man in ihnen Angaben, von denen man auf die Steuerleistungsfahigkeit der Konskribierten schliessen konnte. Es kommen in den einzelnen Listen nicht immer dieselben Angaben vor. Es gab Konskriptionen, die das Gewicht auf den Boden und auf die Bodenfrcühte legten, andere hielten die Zahlung des Viestandes wichtiger. Das dünn bevölkerte Komitat bot kultivierbaren Boden in Fülle. Die Gemeinden bebau­ten den Boden in gemeinschaftlichem System, es wurde jedem Haushalt soviel zugeteilt, wieviel dieser mit seiner menschlichen Arbeitskraft und mit seinem Zugvieh bebauen konnte. Die menschliche Arbeitskraft und das Zugvieh bestimmten auch die Steuerleistungsfähig­keit. Die menschliche Arbeitskraft vermehrte sich durch Zuzug der Bauern, durch von den Grundbesitzern geleitete Kolonisation, sodann durch die natürliche Vermehrung; andern­teils verringerte sie sich durch Abzug der Bevölkerung. Die Migration hat auch das neu bevölkerte und kolonisierte Komitat Békés schwer getroffen. Ihr Ausmass wurde in der Konskriptionsliste aus dem Jahre 1725 genau fixiert, es sind darin auch die Abgewanderten mit Namen, Zeitpunkt der Abwanderung und Zielort angeführt. Im Jahre 1725 wurden im ganzen Komitat 1022 bestehende und 364 abgewanderte Bauern­wirtschaften verzeichnet. Von den Abgewanderten verhessen 260 innerhalb des letzten Jahres das Komitatsgebiet. Der Prozentsatz der Abgewanderten war am grössten in Csaba: 50%, verhältnismässig klein in Békés und Gyula: 6,35 bzw. 11,22%. In vier Gemeinden: Berény, Szarvas, Szent-András und Vésztő wurden keine Abzügler verzeichnet. Der neue Grundbesitzer des Komitats, Johann Georg Harrucker (oder Harruckern), hauptsächlich durch die grossartige Bauernmigration genötigt, wendete sich 1725 unmittel­bar an den Herrscher mit der Bitte, die auf das Komitat ausgeworfene Kriegssteuer herab­zumindern. Harrucker hatte die seit der Vertreibung der Türken in Kameralverwaltung gewesene Domäne von Gyula, die fast das ganze Gebiet des Komitats umfasste, im Jahre 1719 erhalten bzw. gekauft. Im Jahre 1725 waren von den 17 Ortschaften des Komitats bloss 2 nicht in seinem Besitz: Vári, dessen Besitzer der Obergespan des Komitats, Johann Jakob Graf Löwenburg, in Wien wohnhaft war, und Szent-András, dessen Besitzer, der Personalis György Száraz, ebenfalls nicht auf seinem Gut lebte. Ausser den Genannten gab es im Ko­mitat keinen adeligen Gutsbesitzer. Der Herrscher willfahrte der Bitte Harruckers, die Steuerpflichtigen des Komitats konsk­ribieren und die Steuerverhältnisse untersuchen zu lassen. So ist die Konskriptionsliste aus dem Jahre 1725, die hier publiziert wird, entstanden, verfertigt von zwei königlichen Kom­missären. Die Wahl des Vf.'s fiel nicht nur darum auf die Konskriptionsliste von 1725, weil diese allein von den erwähnten 11 Konskriptionen die Abgewanderten den Namen nach aufzählt, er hielt sie auch aus dem Grunde der Publikation am würdigsten, weil sie reiche Daten betreffend die Ansiedlung der einzelnen Ortschaften, den Mechanismus der Steuerverwal­172

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