Mikrotörténelem: vívmányok és korlátok. A Hajnal István Kör Társadalomtörténeti Egyesület 1999. évi miskolci konferenciájának előadásai - Rendi társadalom - polgári társadalom 12. (Miskolc, 2003)
fisches Gesellschaftsideal abbildeten gab, so 1938 das einer hierarchisch gegliederten Pseudo - Ständegesellschaft mit scharfer Geschlechtertrennung, 1948 jedoch die polizeilich überwachte Pseudo klassenlose Gesellschaft, die in Wahrheit eine enteignete Notgemeinschaft war, die unter der verlängerten Kriegsmangelwirtschaft litt, so war der Unterschied, sieht man einmal vom Verschwinden der alten Eliten ab, weniger groß als behauptet. Die vorhandenen sozialen Unterschiede und Widersprüche sollten in beiden Fällen durch eine folkloristische Show übertüncht werden. Doch weder existierte 1938 eine völkisch-geistige noch 1948 eine proletarische nationale Einheit. Und ebenso wenig konnten die Inszenierungen der „nationalen Führer" als diejenigen, die Ungarn wieder auferstehen lassen wollten, über den tristen Alltag der Mehrheit der Gesellschaft hinwegtäuschen, wenn es Horthy auch auf außenpolitischem, Rákosi auf sozialpolitischem Gebiet auch gelang, zumindest einige für kurze Zeit zu überzeugen. In beiden Fällen stand hinter den Inszenierungen der Wiedergeburt für die Moderne typische Untergangsvorstellungen. Die seit der französischen Revolution von Politikern verwendeten pseudoreligiösen Riten und die damit beabsichtigte Gemeinschaftsbeschwörung konnten zwar im schrecklichen XX. Jahrhundert durch den Einsatz von Massenmedien, aufgrund der sozialen, technischen imd medialen Fortschritte zwar eine vor dem Ersten Weltkrieg nie erahnte Massenwirkungen erzielen, doch dies nur für einen flüchtigen Moment. Der größte Unterschied zwischen beiden Feiern muß jedoch genannt werden. 1938 triumphierte eine offensive katholische Kirche, die sich der Illusion hingab, den mit Säkularisierung nur ungenau bezeichneten gesellschaftlichen Prozeß der Pluralisierung von Weltbüdem rückgängig machen zu können. Vom national - konfessionellen Markt schien sie auch ihren größten Konkurrenten, die Reformierte Kirche, mit den pompösen Sankt - Stephansfeiem verdrängen zu können. Besonders allergisch reagierten die Calvinisten daher auf die im Mai stattfindene Rundfahrt der Szent Jobb durch das ganze Land, die sie als großangelegten Versuch einer zweiten Rekatholisierung und Gefahr für ihre Identität empfanden. 12 Auf die drohende Vereinnahmung der Stephanstradition reagierten sie nicht nur pub12 Klimó, Árpád v.: Die gespaltene Vergangenheit. Die großen christlichen Kirchen im Kampf um die Nationalgeschichte Ungarns 1920-48. In Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. IV/ 1999 (im Druck).