Levéltári Évkönyv 7. (Miskolc, 1994)
A RÉGIÓ GAZDASÁG-, TÁRSADALOM- ÉS MŰVELŐDÉSTÖRTÉNETÉBŐL - B. Damjanovics Judit: A munkácsi egyházmegye papjainak és kántorainak szellemi élete a 16-18. században
GEISTESLEBEN DER PRIESTER UND KANTOREN DER DIÖZESE MUNKÁCS IM 16-18. JAHRHUNDERT B. DAMJANOVICS JUDIT Vom 16. Jahrhundert an gibt es Angaben über die Tätigkeit von Kantoren in der Diözese Munkács, die meistens Söhne von Priestern waren. Die Bildungsstufe des Kleruses war sehr nieder, sie konnten mit den Kantoren zusammen meisthin nur schreiben-lesen, ihre Kenntnisse erlernten sie erst vom 18. Jahrhundert an in solchen Institutionen, wie zB. das Kleingymnasium in Munkács. In 1793 wurde die selbständige Lehrerbildungsanstalt in Ungvár gegründet. Die Bischöfe legten der gründlichen Erlernung der ruthenischen Sprache und der Kirchenlieder großes Gewicht bei, die die Grundlagen des ruthenischen nationalen Identitätsbewußtseins wurden. Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts haben sich mehrere Dokumente darüber erhalten, wie die kantorischen Stellen in Bezirk Hajdúdorog besetzt wurden, ob anhand einer persönlichen Bitte, ob anhand des Vorschlages des Gemeindevorstandes. Gegen die, die in ihrem Amt nachlässig oder schlecht arbeiteten, wurde ein Verfahren geführt. Der Bischof nahm in mehreren Fällen die Partei für den Kantor gegen seinen eigenen Priester. Die Kantoren waren in vielen Fällen auch die Lehrer des Dorfes, sie teilten aber den Kindern nur die grundsätzlichsten Kenntnisse mit, weil ihr Wissen das Niveau der Grundschule nicht überstieg. Nach der Union wurde das Priestertum von der Fronherrschaft langsam frei, es konnte sich aber nur verspätet, allmählich an den gebildeteren römischkatholischen Klerus anschließen. Etwa ein Jahrhundert nach der Stabilisierung der Union konsolidierte sich die materielle Lage des Kleruses und der Kantoren. Die Aufnahme von 1780-81 und die Protokolle von 1794 bzw. 1796 geben ausführliche Berichte über das Leben der griechisch-katholischen Kantoren im Bezirk Dorog.