Szita László (szerk.): Tanulmányok a török hódoltság és a felszabadító háborúk történetéből. A szigetvári történész konferencia előadásai a város és vár felszabadításának 300. évfordulóján, 1989 (Pécs, 1993)

I. Tanulmányok a török alóli felszabadító háború kérdéseiről - GERHARD SEEWANN: Politische und militärische Grundlagen der Türkenfeldzüge 1683-1699

großen Schaden anrichteten und überall Schrecken verbreiteten. Da die Hilf­struppen alle selbst für ihren Unterhalt aufkommen mußten, waren sie auf die natürlichen Ressourcen entlang ihrer Marschroute angewiesen, so daß das Heer erst im Frühjahr von seinem Hauptsammelpunkt in Adrianopel aufbrechen, mit Einbruch der kalten Jahreszeit aber bereits die Winterquartiere erreichen mußte. Frühestens Ende Mai, Anfang Juni, oft genug auch später konnte daher das tür­kische Heer auf dem eigentlichen Kriegsschauplatz erscheinen. Seine Kerntruppe bildeten die Janitscharen als Infanterie und die Sapihas als Reiterei, die eigent­liche Hauptwaffe der Osmanen. Ihre fortwährende Bewegung, der stete Angriff war ihr eigentliches Element sowie Ausdauer und Schnelligkeit. Die türkischen Reiter pflegen überraschend anzugreifen und sich wiederum schnell zurückzuzie­hen. Damit wollte sie ihren Gegner reizen, zu einer Verfolgung verführen, um ihn dann in einen Hinterhalt zu locken. Fürst Raimondo Montecucolli, der alle seine reichen Erfahrungen aus dem Türkenkrieg in mehreren kriegswissenschaftlich bedeutsame Studien zusammen­faßte und damit eine Schule begründete, aus der alle späteren siegreichen Feld­herren des Kaisers hervorgingen, Montecucolli fürchtete mehr die zahlenmäßige Übermacht der Türken als ihre Taktik und ihren ungestümen Angriff. Seine Grundidee war es, eine geschlossene Schlachtlinie mit einer durchgehenden Feu­erfront zu bilden. Darüber hinaus gab er die grundlegende Anweisung, den Ja­nitscharen die Reiterei, den Sapihas aber Fußvolk und Geschütz entgegenzustellen, da einem kräftigen Infanterie- und Geschützfeuer die türki­schen Reiter nicht lange widerstehen konnten. Eine in rangierter Schiachordnung stehende, kriegserfahrene europäische Infanterie vermochte sich sehr wohl auch überlegener türkischer Angriffe zu erwehren, während die Türken den geschlos­senen Attacken einer festgefügten, schweren kaiserlichen Reiterei wenig entge­genzusetzen vermochten. Aufgrund dieser Erkenntnisse und aus der Überlegung heraus, daß eine numerische Gleichheit mit den Türken sowie so nicht zu errei­chen sei, hat Montecucolli in seinen Abhandlungen ein Heer in der Stärke von 50.000 Mann als angemessen gesehen, wobei ihm eine Zusammensetzung von 28.000 Mann Infanterie, 2.000 Dragonern und 17.000 schweren sowie 3.000 leich­ten Reitern vorschwebte. Tatsächlich sind nach 1683 mit kaiserlichen Heeren in etwa dieser Stärke eine ganze Reihe von Siegen über wesentlich stärkere türki­sche Heere erfochten worden, so etwa in der Schlacht bei Ofen 1686, am Berge Harsány 1687, bei Slankamen 1691 und bei Zenta 1697.

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