Timár György: Királyi sziget. Szigetvár várgazdaságának iratai 1546-1565 - Baranya török kori forrásai 1. (Pécs, 1996)

ZUSAMMENFASSUNG (Gerhard Seewann)

meralakten" (E-554) eingegliedert, doch auch in anderen Sammlungen ist wichtiges einschlägiges Material zu finden. Dazu gehören in erster Linie die Sammlung „Urbaria et Conscriptiones" (E-156), ferner die „Regesta Decima­rium" (E-159) und schließlich die Akten über die der Burg überlassenen kirch­lichen Zehentabgaben. Die königlichen Steuerregister werden zur Gänze in der Sammlung „Conscriptiones portarum" (E-158) aufbewahrt. Aus diesem Aktenbestand gelangte zum Ende des 18. Jahrhunderts ein wictiges Faszikel nach Fünfkirchen. Der dortige Kirchengeschichtsschreiber, Josef Koller, hat im Auftrag des Bischofs Klimö im Rahmen seiner Fünfkirchner Kirchengeschichte von Rom bis Wien zahlreiche Archive aufgesucht, um durch Sammlung von erhalten gebliebenen Akten, Urkunden und Handschriften Ersatz zu schaffen für die in der Türkenzeit verlorengegangenen Lokalarchive und insbesondere des Domkapitelarchivs von Fünfkirchen. Er organisierte aus dem Archiv der Preßburger Kammer die gegenwärtig im Fünfkirchner Domkapitelarchiv auf­bewahrten Akten, die ihm als Grundlage für seine in lateinischer Sprache ab­gefaßten Geschichte des Bistums Fünfkirchen diente. In dem vorliegenden Werk ist zur Gänze das einschlägige Aktenmaterial in ungarischer Übersetzung aus den 4 Aktenbänden der „Stadt- und Kameral­akten" des Ungarischen Staatsarchivs (unter der Signatur MOL E-554 Fol. Lat. 1347, 1348, 1349 und 1521) enthalten, mit Ausnahme der Neuntel- und Zehntelregister. Darüber hinaus publizieren wir Akten aus den beiden Sammlungen des genannten Archivs: Urbaria et Conscriptiones (MOL E-156) und Conscrip­tiones portarum (MOL E-158) und schließlich auch Akten aus dem Dom­kapitelarchiv von Fünfkirchen sowie den Brief von Márk Horváth, der sich im Besitz des Komitatsarchivs der Baranya befindet. Noch einmal ist darauf hinzuweisen, daß der Band keine Neuntel- und Zehntel-Steuerregister enthält. Im Zusammenhang mit der Wirtschaftsführung der Burg ist ein so reich­haltiges Aktenmaterial erhalten geblieben, daß dieses einen eigenen Band füllen könnte. Eine solche Publikation, die auch die hier unberücksichtigten Wirtschaftsakten der Burg enthält, wird angestrebt. Aufgrund des vorliegenden Werkes ist eine zusammenfassende Darstellung zu erwarten, die Auskunft über viele Fragen geben wird, über die Bewirt­schaftung der königlichen Burg von Sziget, die Lebensverhältnisse der Burg­besatzung und deren Veränderungen, die Qualität der Bewaffnung, das tech­nische Niveau und die Feuerkraft ihrer Artillerie. Die Sozialstruktur der Burgsoldaten, der Anteil von Infanterie und Kaval­lerie, werden weitere Themen sein. In aller Ausführlichkeit werden nunmehr die Finanzierung der Burg, die Hilfe von Seiten des Königs, die eingegangenen oder mit Waffengewalt eingetriebenen Steuern der Burgherrschaft erforscht werden können. Einem Film gleich wird der Leser das Leben der Burg kennen­lernen sowie ihre Umwelt innerhalb und außerhalb ihrer Mauern, auch den Le-

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