Timár György: Királyi sziget. Szigetvár várgazdaságának iratai 1546-1565 - Baranya török kori forrásai 1. (Pécs, 1996)
ZUSAMMENFASSUNG (Gerhard Seewann)
röks, Katalin Pemflinger übernahm und damit seine amtliche Tätigkeit begann. Béla Németh beruft sich in diesem Zusammenhang auf die vom 10. Dezember 1543 bis Ende September 1548 von Istvánffy ausgestellten Abrechnungen und stellt fest, daß Istvánffy gemeinsam mit Seghed das Amt des Burgkapitäns ausübte. In dem von uns durchgesehenen Archivmaterial kamen jedoch keine solchen Rechnungen zum Vorschein. Auch in den im Komitatsarchiv der Baranya aufbewahrten Handschriften von Béla Németh werden diese nicht erwähnt. In dem im April 1549 aufgenommenen und hier edierten Untersuchungsprotokoll über die Amtseinsetzung von György Seghed als Burgkapitän wird die Tätigkeit von Istvánffy in Sziget ganz anders charakterisiert. Ferner hat György Seghed im Jahre 1546 die Burg in einem so desolaten Zustand vorgefunden, daß es schon deshalb völlig unvorstellbar ist, daß es bereits in der Zeit davor die kontinuierliche Existenz als ordentliche Grenzburg gegeben haben könnte. Gemäß den hier mitgeteilten Dokumenten ist die Reihenfolge der Burgkapitäne von Sziget bzw. der königlichen Befehlshaber über die Burg die folgende : György Seghed vom 1. Juni 1546 bis zum 12. Februar 1550, zusammen mit Gáspár Móré und später Mátyás Németh; Ferenc Tahy, 6. April 1550-12. Mai 1553; Farkas Dersfy, 12. Mai 1553 bis vor dem 16. Juli 1554; János Szermegh und Ferenc Felpeczy kamen als königliche Befehlshaber und Kommissare nach dem Tod von Dersfy am 16. Juli 1554 auf der Burg an und beendeten ihre Tätigkeit am 18. September 1554; László Kerecsényi, 12. September 1554-21. Februar 1556; Márk Horváth, 22. Februar 1556 bis Frühjahr 1557; Gergely Farkasich, Frühjahr 1557 bis zu seinem Tod im März 1558; Márk Horváth, April 1558 bis zu seinem Tod im August 1561; Graf Miklós Zrínyi, 2. November 1561-7. September 1566. Der überwiegende Teil des die Burg von Sziget betreffenden Archivmaterials ist ein Ergebnis der amtlichen Tätigkeit der Königlichen Ungarischen Kammer von Preßburg und der Hofkammer. So blieben uns seit den 1540er Jahren die Weisungen, Abrechnungen, Einkommensregister, Burgvisitationen etc. erhalten und bilden die Quellenbasis für dieses Buch. Vor 1700 existierte neben der Preßburger Kammer ein besonderes Archiv, später entstand in Wien das Zentralarchiv der Monarchie (das Haus-, Hofund Staatsarchiv), bis es im Jahre 1765 zur Gründung des Archívum Regni kam als Institution, die die Privilegien der Ungarischen Stände sichern sollte. Die die Burg von Sziget betreffenden Akten gelangten schließlich in den Besitz des zum Ende des vorigen Jahrhunderts gegründeten Ungarischen Staatsarchivs. Die Akten von Szigetvár wurden in die Sammlung „Stadt- und Ka-