Timár György: Királyi sziget. Szigetvár várgazdaságának iratai 1546-1565 - Baranya török kori forrásai 1. (Pécs, 1996)
ZUSAMMENFASSUNG (Gerhard Seewann)
DIE KÖNIGLICHE BURG SZIGET GYÖRGY TIMÁR Dieser Band bietet eine ausführliche Quellendokumentation des bäuerlichen Lebens in Szigetvár und im Komitat Baranya innerhalb der beiden Jahrzehnte von 1546 bis 1565. Er erscheint als zweiter Band der Reihe „Quellen des Komitats Baranya aus der Türkenzeit", in der als erster die Publikation „Von Ofen bis Belgrad. Ausgewählte Quellen zur Geschichte der Türkenfeldzüge der Jahre 1686-1688" 1987 herausgekommen ist, beide Bände übrigens im Verlag des Komitatsarchivs der Baranya. Der Reichtum an vorhandenen Quellen zur Geschichte der Burg von Sziget ist über ihre Rolle als Grenzburg zur Verteidigung des königlichen Ungarns hinausgehend mit der Rechtsstellung der Burg selbst zu erklären. Zur Zeit der Unterwerfung dieser Region unter die Türken waren deren Burgen im Besitz der jeweiligen Grundherren, die Burg Sziget jedoch wurde eine königliche Burg, kurz bevor das Komitat endgültig unter die Türkenherrschaft gefallen war. Die im Komitat vorhandenen Burgen Baranyavár, Bodolya, Mohács, Szekcsö gelangten schon nach dem Fall von Ofen 1541 in türkische Hand. Die Verteidigung der Burg mißlang, weil ihr Grundherr Gefangener des Königs Ferdinand war. Die brieflichen Hilferufe seitens des Fünfkirchner Grundherrns, Várallyai Szaniszlö, sind bloß in den Archiven der Nachwelt erhalten geblieben. Die Orte Máré, Kernend, Kisasszonyfa, Harsány, Gerendistye, Dombó und Dáró wurden ohne Widerstand zu leisten von den Türken besetzt. Damals spielte die Burg Sziget wahrscheinlich keine Rolle in den Aufmarschplänen der Türken und sie entkam deshalb einer Okkupation oder gar Belagerung. Es war eine richtige Entscheidung des kaiserlichen Hofkriegsrates, die Burg Sziget nach dem Fall von Ofen zu befestigen, um dadurch den Raum südlich des Plattensees besser zu verteidigen. Im Frühjahr 1546 erschien auf der Burg Sziget der erste vom König ernannte Burgkapitän in der Person von György Seghed. Von diesem Zeitpunkt ist in den Urkunden vom „königlichen Sziget" die Rede. Bemerkenswerterweise hat Béla Németh zufolge (Geschichte von Szigetvár, Pécs 1903, S. 98ff.) schon Ende 1543 König Ferdinand den mit voller Befehlsgewalt ausgestatteten Pál Istvánffy auf die Burg entsandt, der diese von der Gemahlin Bálint Tö-