Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

Einleitung In der letzten Periode des Zweiten Weltkrieges, ab September 1944, nahm die Flucht der deutschen Staatsbürger und der Volksdeutschen aus den von dem natio­nalsozialistischen Deutschland besetzten Gebieten Osteuropas ins Reich ihren Anfang. Noch vor Einberufung der Potsdamer Konferenz veröffentlichten Polen und die Tschehoslowakei ihre Vorstellungen darüber, wie ein großer Teil ihrer deutschsprachigen Bevölkerung ausgesiedelt werden soll. Dazu kam noch die voraus­sichtliche Aussiedlung aus dem Baltikum, aus Danzig, Österreich, Jugoslawien und Ungarn, von der insgesamt etwa zwölf Millionen Deutsche betroffen waren. Stalin gab bereits im Februar 1945 bei der Konferenz von Jalta zu: „Wo unsere Truppen ein­"l marschieren, fliehen die Deutschen. Während der Potsdamer Konferenz, im August 1945, konnte er schon erklären, daß Millionen aus Polen vertrieben worden waren, und daß der Aufenthalt der anderthalb Millionen, die dort verblieben waren, nur noch provisorisch sein konnte. Auch in Böhmen, Mähren und Jugoslawien begann die wilde Vertreibung der Deutschen bereits im Sommer 1945." Die neugebildeten Regierungen in den ost- und ostmitteleuropäischen Staaten schufen durch die Förderung der Vertreibung und der rechtlichen Eingriffe in das Leben der deutschen Minderheiten Tatsachen, die die politischen Vertreter der Al­liierten unter Druck setzen sollten. Stalin sagte auf der elften Sitzung der Großen Drei, „Tatsache ist, daß Beamte der polnischen, der tschechoslowakischen und der ungarischen Regierung die Stellung übernommen haben, was die Deutschen veran­laßt, gehen zu wollen. Es sind solche Zustände geschaffen worden, daß die Deutschen unmöglich bleiben können." Demgegenüber stellte der amerikanische Außen­minister Byrnes fest: „Wenn diese Regierungen keine Deutschen auswiesen, dann wäre die vorgeschlagene Maßnahme selbstverständlich wirkungslos. Wenn die betreffenden Regierungen aber in die Ausweisung von Deutschen eingewilligt hät­ten, könnte die Übereinstimmung zwischen den Großen Drei sie vielleicht dazu brin­"3 gen, die Bevölkerungsumsiedlung in geordneter Weise durchzuführen. Die Erwartungen der Vertreiber-Staaten erfüllten sich aufgrund der Konferenz­beschlüsse weitestgehend. Die Alliierten erklärten sich mit dem Transfer der Deutschen einverstanden, die praktische Durchführung überließen sie allerdings den Regierun­gen der jeweiligen Staaten. Die Potsdamer Konferenz erwartete von Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn eine rechtlich abgesicherte und möglichst humane Durchführung der Ausweisung der Deutschen, indem sie bestimmte: „Die drei Regierungen haben die Frage unter allen Gesichtspunkten beraten und erkennen an, daß die Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn zurückgeblieben sind, nach Deutschland

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