Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

Möglichkeit, daß Völker freundlich zusammenarbeiten. Daß Menschen aus ver­schiedenen Gruppen miteinander echte Freundschaft pflegen. Wie kommen wir über die einzelnen Probleme hinweg? Ich habe aus meinem Beispiel gesehen, wie viele Jahre geduldiger Mitarbeit notwendig waren, um das beizubringen (...)" Josef Schmidt hat auch bezüglich seiner Identität eine feste Ansicht: „Meine volkhafte Identität war, wie das bei den west-ungarländischen Deutschen eindeutiger ist als bei den Leuten in der Baranya und Tolnau, immer deutsch. Ich habe von mein­er frühesten Jugend an dieses 'tulajdonképpen mi vagyok?' ('Was bin ich eigent­lich?') nie erlebt. Ich habe in Szegedin keine Schwierigkeiten mit meinen Deutsch­kenntnissen gehabt. Es gab in Szegedin keinen Studenten, der sich bewußt zum Deutschtum bekannte. Wir waren die ersten. Ich bin Deutscher gewesen, und ich bin es nach wie vor." Aufgrund der obigen Erklärung konnte Andreas Schmidt nichts anderes sagen, als daß er Europäer sei. Anton Kremm sieht sich auch als Angehörigen einer größeren Gemeinschaft: „Ich weiß auch, daß die Vorfahren einmal von diesem Großdeutschland ausgewandert sind. Das Gefühl ist immer noch dasselbe zu unserem Deutschtum, wie es in Ungarn war. Wir bleiben hier immer, so lange wir leben, die Donauschwaben, aber nicht die Deutschen, womit hier das einheimische Volk gemeint ist, wir werden nie zu denen gezählt. Wir werden da auch nicht akzeptiert. Daß man hier als Donauschwabe eingestuft ist, dieser Gedanke ist uns noch nie gekommen. Man hat sich mit dieser Sache nie befaßt. Erst seit wir wieder hier in Deutschland als neue Bürger leben und wohnen. Aus diesem Grund, daß hier Deutsche sind aus Jugoslawien, Ungarn, Rumänien, ist es für mich ein Begriff, daß die alle zu diesem Donauraum gehören und Donauschwaben sind. Man hat ja den Namen 'Donauschwaben' früher in der Literatur verwendet!" Gregor Hohmann fühlt sich als Deutscher, als einer, der in Ungarn zur Welt gekommen ist. Maria Walter erklärte, daß sie gerne zur Ungarin geworden wäre, aber sie sei von den Ungarn nicht aufgenommen worden. Sie meint, sie hätte eine viel bessere Ungarin abgegeben, als manche Ungarn es sind. „Ich halte mich für eine Deutsche. Hundertprozentig. Ungarndeutsche bleibe ich schon", meinte sie. Sie hält dies in Deutschland für leichter durchführbar als in Ungarn. Jedes Jahr nimmt sie am Kirchweihfest teil, am Schwabenball in Gerlingen, wo sie in einer originalen Volks­tracht erscheint. Johann Walter spricht auf die ihm gestellte Frage hin die Problematik der zweifachen Bindung an: „Ich bin ein Bundesbürger. Ich bin ein Deutscher. Zu den Volksdeutschen, die nicht hier leben, kann ich nicht sagen: Ich bin von hier (von Deutschland M.F.) Das war ja auch das größte Problem, als wir in Ungarn gelebt haben. Ich konnte nicht sagen: Ich bin kein Schwabe." Nicht so entschlossen äußerte sich Johann Neuberger zu dieser Frage: „Ich pro-

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