Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

Gregor Hohmann kam 1971 das erste Mal nach Ungarn, und zwar über Jugoslawien. Die ersten Eindrücke waren ziemlich unangenehm. An der Grenzsta­tion wurde anhand einer Liste kontrolliert, ob er nicht 1956 geflüchtet sei. Seinen nagelneuen Wagen zerlegte man in kleinste Teile. Er mußte sich in seinem Heimatdorf Hásságy bei der Polizei melden. Sein Bruder hatte Angst. Die ehemali­gen Landsleute fielen ihm aber um den Hals. Er meint auch, daß es in ganz Europa kein Land gebe, das so gastfreundlich wäre wie Ungarn. Die Magyarisierung hält er für verfehlt. Er ist der Meinung, daß Ungarn Glück hat, daß es zumindest einen Teil seiner Deutschen behalten hat. Maria Walter besuchte ihre alte Heimat das erste Mal 1974. Sie machte auch keine günstigen Erfahrungen: „Da waren nicht mehr viele Bekannte. Einzelne Familien ganz wenig, die meisten sind fort, und die, die drinnen sind, die müssen heute noch hören: 'svábbal nem tárgyalok' ('mit Schwaben gebe ich mich nicht ab'). Darum habe ich mein Heimweh verloren. Ich habe es im tiefen Inneren. Es tut mir sehr leid, daß es so gekommen ist. Im tiefen Inneren. Aber wenn man sieht, wie es läuft, ist man froh, daß man nie mehr heimgehen muß." Zu Andreas Schmidts erstem Ungarnbesuch nach der Evakuierung kam es erst 1986. Er hatte sicherlich schon Informationen über die ungarischen Zustände, denn diese charakterisiert er nicht. In der Arbeit der bereits genannten Kommissionen beteiligte er sich an der Entfaltung der Austauschbeziehungen in den Bereichen Verwaltung, Wirtschaft und Kultur. Seine Erlebnisse und Erfolge schildert er begeistert. Beziehungen zu Ungarn Die Beziehungen zu Ungarn tragen die Charakterzüge des Fleimwehs. Dr. Paul Ginder sieht Möglichkeiten der Erhaltung von Kontakten in der Unterstützung des einstigen Heimatdorfes, in der Ermittlung der Vergangenheit der Ungamdeutschen zu der auch er Bedeutendes beigetragen hat und in sonstigen Bereichen der Kultur. Josef Auth pflegt, wie er es erklärte, nur seine verwandtschaftlichen Beziehungen. Dabei organisiert er seit 1962 die Beziehungen zwischen seinem Heimatdorf und anderen Ortschaften. 1964 organisierte er in Ulm ein Heimattreffen für die Deutschen aus Máriakéménd. Die ausgesiedelten Kernender treffen sich seitdem in jedem vierten Jahr. Sie beschlossen, eine Glocke für die Kirche des Dorfes zu kaufen. Diese wurde 1980 eingeweiht. Danach trafen sie sich 1984 in Máriakéménd. Früher, in der Vorkriegszeit, hatte er wenig Beziehung zu seinem Heimatdorf. Die emotionalen Bindungen scheinen sich in diesen Jahren gestärkt zu haben. In praktischen Fragen war das aber nicht mehr der Fall. Seinem Bruder nämlich, der in Ungarn geblieben war und der ihn um Rat bat, weil er das alte Haus zurückkaufen wollte, hat Josef Auth

Next

/
Thumbnails
Contents