Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)
III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás
noch in Bár (Gemeinde an der Donau) wohnten. Dann kam ich von Süden nach Budapest. Von 1946 bis 1963 hatte ich Budapest nicht gesehen. Das war ein Erlebnis, auf den Spuren meiner Jugend zu wandern und alte Schulfreunde zu treffen." Karl Wenes war 1965 zusammen mit seiner Firma in Ungarn. Er hat gute Erinnerungen an Ungarn und hält das Land für sehr gastfreundlich. Die ungarische Geschichte kannte er noch von der Schule her sehr gut, so konnte er sich in vielen Fragen gut orientieren. Seine Heimat besuchte er 1970 das erste Mal. „Da war ich sehr deprimiert. Ich war von Sankt Peter 1943 weggegangen. Man hat ja mit 15 Jahren andere Gedanken. Die Kindheitserinnerung bleibt doch zurück. Dann habe ich gesehen, was sich inzwischen verändert hat. Mich als jungen Menschen hat es deprimiert. Wie hätte das dann die Eltern und die Großeltern deprimiert, die die Vergangenheit anders in Erinnerung hatten." Er traf einen alten Schulkameraden, der zu dieser Zeit als stellvertretender Ratsvorsitzender tätig war. Dieser war zuerst überrascht, als er die deutschen Worte hörte, aber dann verbrachten sie den ganzen Tag zusammen. Johann Walter und seine Frau besuchten Ungarn zum ersten Male 1965/1966. Sie blieben gewöhnlich 23 Wochen lang. Die eine Hälfte ihres Urlaubs verbrachten sie in Hásságy, die andere in Budapest. Der heruntergekommene Zustand der Dörfer wirkte sehr schmerzhaft auf sie ein. Das Ehepaar Bischof kam 1966 mit starkem Herzklopfen an der ungarischen Grenze an. Sie hatten aber keine Schwierigkeiten, denn das Visum hatten sie rechtzeitig besorgt. Sie fanden, daß sich alles verändert hatte, nicht nur die Gegend, sondern auch die Menschen. Die Häuser waren ungepflegt, die Menschen abgerackert. Im gleichen Jahr fand der erste Ungarnbesuch von Gisella Herr statt. „Aber dieses Gefühl (...) In Sallack habe ich geweint (...) Dieses Gefühl kann man nicht mit Worten erzählen, wenn man wieder in die Fleimat kommt. 1970 waren wir auch dort, und auch 1977. Es hat uns sehr gut gefallen. Aber alle sprechen ungarisch, es spricht niemand mehr deutsch, die jungen Leute überhaupt nicht (...) Die Sprache und die Tracht fehlten." Andreas Netzkar kehrte das erste Mal 1967 nach Pusztavám zurück. „Als ich zum ersten Mal in Ungarn war, dann hat mein Vater noch gelebt, es war ein Erlebnis. Es hat uns gefreut, als wir hinunter gekommen sind, daß die Leute uns groß empfangen haben. Es war herzlich. Dann kamen diese 1012 Jahre, als sie uns nicht hereingelassen haben. Nach langem Flin und Her haben wir doch Visum bekommen (...)" Als er sich in Ungarn aufhielt, hatte er immer Angst vor Belästigungen durch die Behörden, deshalb fühlte er sich nicht wohl. Auch zum ersten Heimatbesuch von Josef Brasch kam es 1967. Dieser wurde wie er es behauptet - nicht vom Heimweh inspiriert. Es fehlten ihm jedoch die bekannten Gesichter seines Heimatdorfes. Kritisch bemerkte er die Ungepflegtheit der Häuser.