Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

kleinen Zimmer zu fünft. Ignaz Baumhakl wohnte im Lager. Mit vielen anderen bekam er dort vom Bergwerk Verpflegung. 1955 erhielten die Eltern eine Zwei­zimmerwohnung, dann wohnten sie wieder zusammen. Nachdem Ignaz Baumhakl geheiratet hatte, wurde die Wohnung wieder zu klein, da kauften sie das mehrstöcki­ge Haus mit 15 Zimmern, das sie 1986 immer noch bewohnten. Es hat 15.000 DM gekostet, als sein Monats verdienst 6700 DM betrug. Die ganze Familie arbeitete viel am Haus, bis es wieder in Ordnung gebracht wurde. 1957 kaufte er den ersten Wagen, bis dahin hatte er ein Motorrad. 1964 kaufte er den zweiten, 1973 den drit­ten. 1986 war er beim fünften Auto, bei einem Ford Taunus. Als das Interwiev geführt wurde, lebte er von der Arbeitslosenhilfe und seiner Unfallsrente. Er hat sich so eingerichtet, daß er die Zeit bis zu seiner Pensionierung irgendwie überbrückt. Dazu trägt auch der jährliche längere Urlaub in Ungarn bei. Monika Fink und Franz Wida, der inzwischen den Maurerberuf erlernt und als Angestellter Arbeit genommen hatte, haben 1950 geheiratet. Ihr Wohnungsproblem war ungelöst. Zuerst wohnten sie bei den Eltern des Mannes, dann beantragten sie beim Bürgermeister von Ball ingen eine Wohnung. „Dann hat der Bürgermeister gesagt: 'Diese Wohnung ist nicht für zwei Personen.' Unser Kind war noch ein Bub. Dann hat er gesagt: 'Das ist nur eine halbe Person.' Dann haben wir etwas anderes, was schöneres gekriegt. Ein ganzes Haus. Die Wohnung, die wir dann gekriegt haben, von der wollten sie uns auch raustun. Der Bürgermeister hat gesagt, wir müssen raus. Dann ist der Flüchtlingskommissar gekommen von Ballingen und hat ihn richtig heruntergemacht. Dann haben wir drinbleiben können. 1951 sind wir nach Schömberg gezogen. Im Dezember. Man mußte sich abmelden in dem Dorf und in dem anderen anmelden. Als wir uns abgemeldet haben, dann hat er gesagt zu meiner Frau: 'Die guten Leute gehen, und die schlechten bleiben da.' Dann waren wir gut. Aber vorher hat er uns keine Wohnung geben wollen. Es hat geheißen: Die guten Flüchtlinge gehen immer dorthin, wo es besser ist. Zu Tübingen hatten wir ja keine gute Verbindung gehabt. Keinen Bus. Ein Bus ist nur morgens gefahren und abends. So sind wir im Dezember nach Schömberg gezogen. Dann haben wir dort eine kleine Wohnung bekommen. 1952 haben wir schon eine größere Wohnung gekriegt. 1957 habe ich ein ganzes Haus umgebaut. 1964 haben wir selber in Ballingen bauen angefangen, dort waren wir 10 Jahre. Dann haben sie Leute gesucht in der Stutt­garter Gegend. Dann habe ich mich gemeldet als Polier." Emotionale Bindungen Bezüglich ihrer Aufnahme in der unmittelbaren Umgebung schlugen viele der Befragten klagevolle Töne an. Um dies verstehen zu können, müssen wir berück­sichtigen, daß sie ihre frühere Existenz gänzlich verloren hatten, daß ihre emo-

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