Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

Einheitswert gemacht. Jetzt mußte man das ganz ausarbeiten. Alle Unterlagen beschaffen. Es war ein schwieriges Unternehmen, wir versuchten diese ungarischen Werte nach den deutschen Einheitswerten einzukriegen. Da war die Verhandlung mit dem Bundesfinanzministerium (...) Wir standen alleine da. Sie haben uns mit wenig Unterstützung geholfen. Die Werte der Landwirtschaft, die Häuserwerte, die Betriebswerte, die Kapitalwerte es mußte alles extra ausgearbeitet werden. Wir haben von Leber Unterstützung gehabt. (...) Von jeder Gemeinde hat man Vertrauensleute gewählt. Die hat man reingeholt. Die hat man eine Woche da behal­ten. Jeden einzelnen Betrieb hat man durchgehen müssen in allen Fällen: Kann das stimmen, daß man soviel Wert hat? Daß der Vieh hat? Genau jeden Fall untersuchen. Am Ende mußte ein riesiger Bogen ausgefüllt werden, ausgerechnet werden. Langsam haben wir die Arbeit verteilt, daß man diese Ortskommission laufen läßt." Den Direktorenposten der Heimatauskunftsstelle hat Albert Max erhalten, der in Ungarn als landwirtschaftlicher Referent des Volksbunds tätig gewesen war. Stell­vertretender Direktor war Josef Schmidt, ehemaliger Leiter des Schulwesens beim Volksbund, der 1951 nach Deutschland umsiedelte. Albert Max verstarb jedoch bald, nachher wurde Josef Schmidt zum Direktor der Heimatauskunftstelle ernannt. Diesen Posten bekleidete er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1974. Die Lage des Schulwesens wird im Bericht von Andreas Schmidt demonstriert. „Viele Lehrer wurden entnazifiziert. Es hat an Lehrern gefehlt. Es fehlten Lehrer, aber es fehlten auch Lehrräume. Man hätte bauen sollen. Dann hat man nicht gebaut wegen des Krieges. Die Stadt ist gewachsen. Sie hatte damals 4.600 Einwohner, heute 12.000. Es gab keine Schule. In den wenigen Schulen haben Heimatver­triebene gewohnt. Dann hatten wir riesen Klassen. Im Winter haben die Kinder manchmal Briketts oder Holz mitbringen müssen, daß man überhaupt einheizen konnte. Die Kinder waren sehr arm an Kleidung. Oft hieß es: 'Mein Kind konnte nicht zur Schule kommen, die Schuhe waren beim Schuhmacher.' Die ersten Zeiten waren schwer, mit Hunger, mit Not." Andreas Schmidt schaltete sich neben seiner schulischen Tätigkeit in das lokale politische Leben ein. 1965 kanidierte er bei den Wahlen für den Kreistag, seitdem ist er dessen Mitglied. Er war 27 Jahre lang als Fraktionssprecher der Sozialdemokraten auch Mitglied des Gemeinderates. Sie bauten eine Schule, eine Sportanlage, später wurde er Rektor seiner Schule, später Fachinspektor. Inzwischen absolvierte er die Pädagogische Hochschule. Über die Entwicklung oder Besserung des Schicksals des einzelnen äußern sich die Befragten interessanterweise nur spärlich. Josef Auth konnte wegen seines schlechten Gesundheitszustandes jahrelang nur leichte Arbeiten verrichten. „... Nach 1956 habe ich in meinem Beruf angefangen, in Ingolstadt als Weber. Nicht als Kunstweber sondern als mechanischer Weber. Dann hat man mich umgeschult zum Maschinenweber. Bin durch meine Kenntnisse aufgestuft worden bis zur Musterent­werfung. Das hat nicht lange gedauert, weil die Fabrik eingegangen ist. Dann bin ich

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