Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)
III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás
ist. Wir jüngeren hatten es bald gut verkraftet. Ich war noch ein halbes Jahr krank, aber dann mußte ich auch zur Arbeit gehen. Man muß ja von etwas leben. Mein Bruder hat dann einen Beruf erlernt, er hat Bäcker gelernt in Stuttgart. So ist halt ein Tag nach dem anderen vergangen (...), aber es war schwer. Ich habe immer an die Heimat gedacht (...) Aber es war gut, daß die ganze Familie wieder zusammengekommen ist. Ich bin zurückgekommen aus Rußland, mein Vater ist vom Krieg heimgekommen, mein Bruder ist von der Flucht auch heimgekommen. Und so langsam hat man halt auch gearbeitet und gespart und bißchen was angeschafft, Möbel, mal einen Tisch und ein paar Stühle und so." Das Ungarndeutschtum war in Deutschland sich selbst überlassen. Die in der neuen Situation in gesteigertem Maße nötige Interessenvertretung ließ wegen der sehr niedrigen Anzahl der Intellektuellen vieles zu wünschen übrig. Dieses Problem erkannte auch Dr. Paul Ginder und zog von Österreich nach Deutschland um. „Jeder geht zu seiner Kirche, dort versucht er etwas zu machen. Ich habe mich in Stuttgart gemeldet. Dann hat man mich angenommen. Erstmal bei Herrn Theiss, dann bei Herrn Baumgärtner (bei den Leitern des Caritasverbandes in BadenWürrtemberg, wo er danach jahrelang arbeitete M.F.). Sie konnten mir eine Schlafstelle im Bunker geben. Es war gut, denn sie haben es jeden Tag verlängert, bis wir das Bürgerrecht gehabt haben. So kam ich als erster Ungarndeutscher, der kein Bauarbeiter war, rein. Von der Intelligenz kamen manche später. (...) Ich habe gleich in der ersten Zeit versucht, die Ungarndeutschen zusammenzuhalten. Das war meine Aufgabe. Die in Stuttgart waren, mit denen haben wir ausgemacht: Hier ist eine Gastwirtschaft. Hier treffen wir uns jeden Samstagnachmittag. Wir sehen uns bei einem Krügel Bier. Dort geben wir uns die Tips. Wer weiß jenes, wer weiß das. Das Schlimmste war: Ich mußte den Leuten immer sagen, hier gibt es für uns noch eine Zukunft, in Ungarn nicht mehr. Ihr müßt alles vergessen. Ihr müßt hier leben." Währenddessen begann Josef Schmidt in Wien erneut seine politische Tätigkeit. Er trat mit dem sudetendeutschen Kanzler Renner in Kontakt und brachte bei ihm die Frage der Nationalitäten und der Landesgrenze zur Sprache. Mit Staatssekretär Kraft und Guido Gündisch erschienen sie beim Kanzler, um die Burgenland-Frage zu besprechen. Die Vertreibung der Ungarndeutschen lieferte dafür ja eine gute Basis. Als Argument konnten sie die Ansichten des ungarischen Außenministers János Gyöngyösi über die Umsiedlung der Ungarn aus der Slowakei benutzen: „Zum Volk gehört auch Boden." „Erst dann konnte ich die Grenzvereinigungsfrage aufwerfen, als die Deutschen aus den Komitaten Ödenburg und Wiesenburg bereits bis zum letzten Mann ausgesiedelt waren, während die Aussiedlung in den ungarndeutschen Gemeinden des inneren Ungarns ja manchmal bei 50% aufgehört hat. Man kann ja nicht davon ausgehen, daß die Aussiedlerbehörden, die direkt mit der Aussiedlung zu tun hatten, nicht gemerkt hätten, daß man hier ein politisch vollkommen unschuldiges Volk und das tüchtigste, fleißigste Element Ungarns vertrieben