Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

haben sie gleich in Budapest am West-Bahnhof mit Polizei empfangen. Der Zug mußte vorher halten, daß sie alles absetzen müssen. Mein Freund hat in Rákospalota gewohnt, dann sind wir rüber. Einmal die Gefangenschaft, dann diese Internierung. Da habe ich mich aufgehalten, vom Juni 1945 bis April 1946 war ich zum Teil in Budapest, zum Teil in Rákospalota, aber illegal bei Bekannten. In Budapest hatte ich gute Freunde, wo ich gedient habe und auch mein Freund die wußten es auch, daß ich bei den Deutschen gedient habe. Die haben mir alle Schutz gegeben. Obwohl sie gewußt haben, was für ein Risiko sie eingehen. Was ich heute noch hochachte. Es hat auch solche gegeben. Nicht nur solche, die die Deutschen verfolgt haben, sondern die auch Schutz gegeben haben. Die kurze Episode, die ich drin war. (...) Das Schlimmste, was ich erlebt habe, daß war im Híradó-Kino, dort waren keine Filme. Da gab es nichts anderes in einer Stunde, nur Nachrichten und immer die neuesten Nachrichten. Was war die erste weiße Leinwand? Dann sind die 'Küchenschaben' (ung.: svábbogár) gelaufen, und unten stand: 'Megoldjuk a svábkérdést!' ('Wir lösen die Schwabenfrage !') Es hat auf mich gewirkt. Wie damals das mit den Juden gemacht wurde. ... Die Ausweisung begann 1946. Als die Gemeinde Torbágy auch dran war, haben sie mich gesucht und haben mich aufgefordert, ich könnte mitgehen. 'Ich gehe nicht mit euch, wenn ich gehe, gehe ich mit einer anderen Gruppe.' Dann bin ich mit dem Transport bis Salzburg gefahren. (...) In Salzburg habe ich den Transport verlassen, weil meine Mutter und Schwester, sie waren schon vorher evakuiert. Sie waren bei Salzburg." Auch Dr. Paul Ginder, der mit dem ungarischen Militär nach Westen gekommen und später nach Hause geflohen war, fand in Ungarn nicht mehr seinen Platz. Bereits in Szombathely begegnete ihm ein Zeitungsartikel über die „Lösung der Schwa­benfrage". Das Vermögen der Familie wurde beschlagnahmt, seine Frau hielt sich an einem unbekannten Ort auf, sein Vater war in der Kriegsgefangenschaft. Er wohnte eigentlich illegal in Budapest, wo er sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug. Die Angst überzeugte ihn bald davon, daß er Ungarn verlassen müsse. Ende November 1945 passierte er wieder illegal die österreichische Grenze, wo er dann auch seine Frau fand. Die Tragödie von Karl Bischof, der aus der östlichen Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, steigerte sich am Empfangsbahnhof Nyíregyháza-Sóstó noch weiter. Im Februar 1951 wurde er mit etwa 1.200 weiteren heimkehrenden Kriegsgefan­genen interniert, um am Bau des Staudammes bei Tiszalök mitzuarbeiten.

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