Füzes Miklós: Valami Magyarországon maradt - Etwas blieb daheim in Ungarn. A kitelepített magyarországi németek beilleszkedése Németországban - Eingliederung der vertriebenen Ungarndeutschen in Deutschland (Pécs, 1999)

III. Személyes átélés - Nemzeti hovatartozás

Flüchtlinge aus der Sowjetzone und aus anderen Ländern nicht betroffen. Man wollte sie pflichtgemäß empfangen. Die Lage der Flüchtlinge in Baden-Württemberg, dem Land, das die meisten ver­triebenen Ungamdeutschen aufnahm, wurde im Herbst 1945 nach Erfahrungen der Experten als eine ziemlich tragische beschrieben, die dringend Maßnahmen erforderte. Die wegen der Luftangriffe Evakuierten wollten an ihren früheren Wohnsitz zurück. Die Behörden waren im Prinzip bemüht zu ermöglichen, daß die aus anderen Gebieten Evakuierten wieder nach Hause konnten. Diejenigen, denen das nicht gelang, z. B. Bürger aus dem Rheinland, suchten ihre früheren Wohnsitze auf. So wurden die von ihnen in den Gemeinden Württembergs besetzten Wohnräume, darunter vor allem Einzelzimmer, wieder frei. Nach Schätzungen war bereits die Hälfte der aus dem Rheinland nach Württemberg Evakuierten wieder abgewandert. Zum Zeitpunkt der Beschreibung dieser Situation, am 3. September 1945, war die genaue Anzahl der unterzubringenden Flüchtlinge noch nicht bekannt. In erster Linie bezogen sich die Kenntnisse darauf, daß Sudetendeutsche und aus Österreich vertriebene Reichsdeutsche zu erwarten wären. Gleichzeitig erwartete man auch einen Strom von Flüchtlingen aus den früheren deutschen, nun polnischen Gebieten und aus der Sowjetzone. Da die Grenze der Sowjetzone im Gegensatz zu den Grenzen der anderen Besatzungszonen abgesperrt war, passierten große und nicht kontrollierbare Mengen heimlich die Grenze. In Stuttgart rechnete man damit, daß etwa 1 Million Menschen aufzunehmen sein würden. Im Entwurf steht, die Abwanderung der Evakuierten aus Württemberg würde zwar die Möglichkeit zur Aufnahme der Flücht-linge schaffen, aber dies sollte einvernehmlich mit den Landkreisen des Aufnahmegebietes unter Ermittlung der Unterkünfteerfolgen. Dies alles stellte die Behörden Württembergs vor eine schwierige Aufgabe, die man nach folgenden Gesichtspunkten zu lösen gedachte: a.) Ansammlung der Flüchtlinge an der Grenze des Landes und organisierte Weiterleitung in die Aufnahmegebiete, b.) Der Zustrom der Flüchtlinge nach Stuttgart sollte vermieden werden, denn dort gab es weder Unterkünfte noch Verpflegungsmöglichkeiten, c.) Die eindeutige Praxis der Landkreise und Bürgermeister - Entfernung der Evakuierten aus ihren Gebieten und Nichtaufnahme von Flüchtlingen - sollte geändert werden. Man hielt es näm­lich für einen inakzeptablen Standpunkt, daß die Gemeinden, die von keinen Luftan­griffen betroffen worden waren und auch über Lebensmittel verfügten, Zuzugsver­bote erließen. Die Unterbringung der Flüchtlinge gedachte man so zu lösen, wie es während des Krieges bei den Evakuierten der Fall gewesen war. d.) Auf den ver­fügbaren Gebieten stand allen Flüchtlingen eine gleichwertige Unterkunft zu. Nach vorheriger Vorstellung sollten jedoch zuerst die aus Württemberg stammenden Flüchtlinge bzw. diejenigen, die auf irgendeine Art Beziehungen zu Württemberg hatten, untergebracht werden. Die Unterbringung der Flüchtlinge sollte in zwei Etappen erfolgen: 1. Unter-

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