Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)

A NÉPVÁNDORLÁS ÉS A MAGYAR HONFOGLALÁS KORA BARANYÁBAN Kiss Attila - Zusammenfassung zum III. Teil

Bedeutung. Ihre Aufgabe war es, die wichtigen Strassen zu schützen, aber auch die Versorgung der immer wieder durchziehenden awarischen Streitkräfte. Der Archäologe ist über diese Zeit durch seine Funde nur sehr mangelhaft infor­miert. Denn ausser dem Gräberfeld von Boly—Sziebert-puszta B wurde kein Gräberfeld der frühawarischen Zeit freigelegt, bzw. sind die freigelegten noch nicht publiziert. Die slawischen, germanischen und byzantinischen Funde in den Inventaren der Grä­berfelder von Boly—Sziebert-puszta B, Cserkút, Hird, Nagyharsány, Kölked —Fekete­kapu, Pécs—Gyárváros, Pécs—Köztemető und Szebény II weisen auf ethnische Bezie­hungen oder auf den weitreichenden Handel hin. Der „nomadische Synkretismus" zeigt, dass der Khagan in das Gebiet des heutigen Baranya, das, verglichen mit den zentralen Landstrichen des Reiches, wohl als Rangebiet aufzufassen war, zur hier verbliebenen antiken Restbevölkerung (Cserkút) seine Vasallen ansiedelte. Die mittelawarische Zeit Mit dem Beginn des letzten Drittels des 7. Jahrhunderts steigt auch die Zahl der archäologischen Fundorte sprunghaft. Die archäologischen Materialien unterscheiden sich allerdings grundlegend von denen der vorhergehenden Zeit, Nach Aussage mancher Wissenschaftler ist zur Erklärung eine kurze schriftliche Nachricht heranzuziehen, der von der früheren Forschung wegen ihrer märchenhaften Konzeption keine Bedeutung beigemessen worden war. Nach dieser Quelle soll eine Gruppe Bulgaren unter der Führung ihres Fürsten Kuber, des vierten Sohnes des Bulgarenfürsten Kuvrat, nach Pannonién gekommen sein. Kuvrat, der Herrscher der Bulgaren zwischen Kuban und Meotischem Meer, befreite sich 634—635 von der awarischen Oberhoheit. Sein selb­ständiger Staat bestand bis zu seinem Tod 668/669. Als dieser bulgarische Staat von den Khasaren überrannt wurde, flohen die Söhne Kuvrats mit ihren Anhängern in verschie­dene Richtungen. Die archäologischen Funde im Karpatbecken zeigen allerdings Veränderungen in der Technologie der Tracht und Mode, die nicht allein mit der Ankunft bulgarischer Flüchtlinge erklärt werden können. Es scheint daher möglich, dass man gleichzeitig mit den Bulgaren, auch mit dem Erscheinen anderer osteuropäischer Völkerschaften rechnen kann, die in die schriftlichen Quellen keinen Eingang gefunden haben. Darauf weist auch beispielweise einer der in der Awarenzeit seltenen Schatzfunde hin, der Schatz von Nemesvarbók, der, so scheint es, in eben diese Zeit zu datieren ist. Zu den Veränderungen in den archäologischen Befunden gehört die Neuorientierung der Gräber. Wurden in der Frühawarenzeit die Gräber westost orientiert, bestattet man nunmehr die Toten in NW-SO-Richtung. Anstatt der geraden Schwerter kommen nun die Säbel in den Gräbern vor, die runden Steigbügel werden nun von den huf­eiseförmigen abgelöst, was mit der Art der Schuhtracht in Zusammenhang stellt: Hat man wohl früher Stiefel mit weichen Fussohlen getragen, tauchen nun harte Sohlen am Schuhwerk auf, für die die frühere Steigbügel vielleicht nicht benutzbar waren. Auch die Zusammensetzung des verzierten Gürtels in den Männergräbern änderte sich. In den Frauengräbern erscheinen die das Gewand zusammenhaltenden Mantelschliessen, auch in den Perlformen und dem Aussehen der Spinwirtel zeigt sich die neue zeit­gemässe Formung. Für die mittelawarischen Gräberfelder im Komitat Baranya (670/680—700/720)^ ist die Beigabenirmut charakteristisch: Unser Gebiet gehörte damals eben zur Peripherie, die dort lebenden Menschen waren wohl recht arm. Die spätawarische Zeit Ähnlich der mittelawarischen Zeit ist auch Beginn der Spätawarenzeit das zahlen­mässige Zunehmen der uns bekannten Fundorte festzustellen. Eine befriedigende Inter­pretation dieser Tatsache ist aber der Archäologie noch nicht gelungen, was auch daher

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